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Casting im Rhein-Energie-StadionNeue Cheerleader für den FC gefunden

Lesezeit 4 Minuten
19.03.2023, Köln: Cheerleader Casting für den 1 FC Köln im Rheinernergie Stadion in Köln Müngersdorf. Foto:Dirk Borm FC Köln im Rheinernergie Stadion in Köln Müngersdorf. Foto:Dirk Borm

Cheerleader-Casting für den 1. FC Köln im Rhein-Energie-Stadion

Nach vier Jahren haben die Cheerleader des 1. FC Köln wieder zum Casting eingeladen. Etwa 90 Frauen hatten sich angemeldet.

In leuchtend roten Kostümen, verziert mit Pailletten, die bei jeder Tanzbewegung schimmern, üben die jungen Frauen die Tanzschritte wieder und wieder. Die Choreografie muss perfekt sitzen. Denn nach vier Jahren haben die Cheerleader des 1. FC Köln wieder zum Casting eingeladen.

Etwa 90 Frauen haben sich registriert, um Teil des seit 1997 bestehenden Teams zu werden. Eine von ihnen ist Clara, die im öffentlichen Dienst arbeitet. „Durch den Schichtdienst sind andere Hobbys auf der Strecke geblieben“, sagt die 25-Jährige, die einen Ausgleich zu ihrem Job sucht. Erfahrung im Cheerleading hat sie bisher keine. Aber das macht nichts. Für das Casting werden die neuen Kandidatinnen mit erfahrenen Cheerleadern gemischt. Auch die, die schon dabei waren, sollen noch einmal beweisen, dass sie im Team bleiben wollen und gleichzeitig eine Stütze für die Neulinge bilden.

Durch den Schichtdienst sind andere Hobbys auf der Strecke geblieben
Clara, Cheerleader

So sind in Claras Gruppe auch die beiden Studentinnen, Isabell und Nayla, dabei. „Die Trainingshalle ist ein Ort, an dem man all seine Sorgen vergessen kann“, sagt Nayla, die seit fünf Jahren im Verein ist und unbedingt bleiben möchte. In fünf Vorbereitungstrainings hatten die Interessentinnen die Möglichkeit, einen kleinen Tanz einzuüben. Clara war bei jedem dabei, auch um das Team besser kennenzulernen. Aber die Trainingseinheiten gingen zu Hause weiter: „Ich habe unglaublich viel geübt. Vor dem Spiegel, ohne Spiegel, zur und ohne Musik – bestimmt 100-Mal“, sagt sie und entschuldigt sich im selben Moment, weil sie noch ein weiteres Mal in der Gruppe tanzen will.

Cheerleader absolvieren rund 80 Auftritte im Jahr

Dabei geben sich die jungen Frauen gegenseitig Tipps: „Du könntest die Arme mehr ausstrecken“, heißt es zum Beispiel. „Konkurrenz hat hier nichts zu suchen, dafür ist es der falsche Sport“, sagt die 22-jährige Nayla. „Man unterstützt sich, und das vom ersten Training an“, fügt sie hinzu. Schließlich werden die Cheerleader viel Zeit miteinander verbringen. Innerhalb eines Jahres absolviert die Truppe rund 80 Auftritte.

Konkurrenz hat hier nichts zu suchen, dafür ist es der falsche Sport
Nayla, Cheerleader

Die Cheerleader des 1. FC Köln sind nicht nur fester Bestandteil eines jeden Heimspiels der Geißböcke, sondern auch die offizielle Tanzgruppe der Kölnischen KG im Karneval. In der Vergangenheit hat der Verein auch an Cheerleading-Meisterschaften teilgenommen. Doch seit diese im Februar ausgetragen werden, liegt der Fokus ausschließlich auf dem karnevalistischen Tanz, sagt der 2. Vorsitzende, Manfred Damaschke. „Wir können diesen Spagat nicht mehr machen.“

Denn auch wenn Cheerleading sich eher als eine klassische Freizeitaktivität versteht, ist es auch ein Commitment, sagt die Jurorin und Trainerin Julia Leger, die seit 17 Jahren Teil des Teams ist. „Man muss das Pflichtbewusstsein haben, das Team zu unterstützen. Jeder, der beim Training fehlt, schwächt das Team.“ Trotz der vielen Jahre sei es immer wieder ein Gänsehautmoment, auf dem Rasen im Stadion zu stehen. Daran gewöhne man sich nie, so Leger.

19.03.2023, Köln: v.l. Isabelle ( 21), Clara (25) und Nayla ( 22).Cheerleader Casting für den ! FC Köln im Rheinernergie Stadion in Köln Müngersdorf. Foto:Dirk Borm

Geschafft! Isabelle (21), Clara (25) und Nayla (22, v.l.) wurden beim Casting im Rhein-Energie-Stadion für die Cheerleader des 1. FC Köln angenommen.

Das Spielfeld ist vom Foyer aus zu sehen, wo Clara, Nayla und Isabelle auf ihren Auftritt warten. Heute werden sie in einem der Räume des Stadions tanzen, der extra für das Casting vorbereitet wurde. Kurz vor dem Auftritt steigt die Aufregung. Schnell gehen sie noch einmal die Schritte durch, prüfen ein letztes Mal, ob das Kostüm richtig sitzt, bevor sie sich den prüfenden Blicken der sechsköpfigen Jury stellen müssen, die aus den Trainern der Cheerleader sowie Simone Kropmans, der Vizepräsidentin der Kölnischen KG, und FC-Stadionsprecher Michael Trippel besteht. Der Tanz dauert rund 40 Sekunden. Ziemlich wenig Zeit, um die Jury in verschiedenen Kategorien zu überzeugen.

Lächeln trotz der Aufregung

Eindruck, Ausstrahlung, Bewegung und Durchhaltevermögen stehen auf dem Juryzettel. Dazu gehören nicht nur fließendes, fehlerfreies Tanzen, sondern auch das Halten des Blickkontakts oder ein Lächeln trotz der Aufregung. Clara, Nayla und Isabelle sehen erleichtert aus, als sie den Raum wieder verlassen. Sie sind zufrieden mit ihrer Performance.

Einige Cheerleader des 1. FC Köln tanzen bei einem Heimspiel im Stadion.

Einige Cheerleader des 1. FC Köln tanzen bei einem Heimspiel im Stadion.

Besonders für Neuling Clara war es eine eindrucksvolle Erfahrung: „Ich habe bei sowas noch nie im Leben mitgemacht, man kennt das sonst nur aus dem Fernsehen“, sagt die 25-Jährige. „Man hat diesen Tanz so oft geübt und trotzdem hat man kurz einen Blackout, wenn man da vorne steht. Aber es geht dann doch wie von allein, sobald man anfängt“, sagt Nayla.

Die Jury hat entschieden, die neuen Cheerleader des 1. FC Köln stehen fest. „Es waren immer weniger Namen, die noch übrig waren, da hat man plötzlich Angst bekommen“, sagt Isabelle. Aber schließlich wurde auch ihr Name vorgelesen. Auch Clara und Nayla haben es geschafft. Schon am Dienstag geht es mit dem Training los.