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Neue Köln-PrognoseBevölkerung wird älter - deutlich mehr über 80-Jährige

Lesezeit 3 Minuten
Blick aus der Vogelperspektive auf die Stadt Köln. Markiert ist das Gebiet, auf dem das Neubaugebiet Parkstadt Süd entstehen soll.

Blick auf das geplante Neubaugebiet Parkstadt Süd in Rodenkirchen.

Das Kölner Amt für Stadtentwicklung hat eine neue Bevölkerungsprognose bis 2050 veröffentlicht.

Köln wird größer und älter. Eine neue Bevölkerungsprognose des Kölner Amts für Stadtentwicklung geht davon aus, dass die Zahl der über 80-Jährigen bis zum Jahr 2050 um 22.000 Personen wachsen könnte. Das entspricht einem Zuwachs von knapp 35 Prozent. Das Durchschnittsalter der Kölnerinnen und Kölner steige damit von 42,3 (im Jahr 2021) auf 43,5 im Jahr 2050.

Kölner Haushalte werden immer kleiner

Sollten sich Geburten, Zu- und Abwanderungszahlen so entwickeln wie in den Jahren 2012 bis 2021, werden dann 1.110.400 Menschen in Köln leben – rund 38.100 mehr als heute. Momentan haben 1.072.306 Personen ihren Hauptwohnsitz in Köln.

Auch die Zahl der Haushalte steigt der Prognose nach - von 560.000 (2021) auf 584.000. Die Zahl der Haushalte wird demnach um 4,3 Prozent steigen, die der Bevölkerung um 3,6 Prozent. Die Größe der Haushalte wird sich demzufolge im Schnitt weiter verringern.

Rodenkirchen und Chorweiler wachsen am Stärksten

Schon bis zum Jahr 2035 soll die Bevölkerung mittleren Berechnungen nach um 3,2 Prozent wachsen. Die Stadtbezirke mit dem stärksten Bevölkerungszuwachs sind Rodenkirchen (Plus von 9,9 Prozent) und Chorweiler (Plus von 8,7 Prozent), die von großen Stadtentwicklungsprojekten profitieren.

Im Stadtbezirk Rodenkirchen ist das zum Beispiel die Parkstadt Süd mit 2.800 geplanten Wohneinheiten bis 2035. In Chorweiler sticht Kreuzfeld hervor, mit 3.000 Wohneinheiten, die bis 2035 realisiert sein sollen.

Krieg in der Ukraine hat für größeren Bevölkerungszuwachs gesorgt

Neben der mittleren Bevölkerungsprognose berechnet das Amt für Stadtentwicklung acht weitere Varianten, die mit unterschiedlich starken Zuzügen aus Deutschland und dem Ausland rechnen. Entwicklungen wie Kriege, aber auch der Klimawandel könnten zu deutlich abweichenden Ergebnissen führen, relativieren die Statistiker. So hat der Krieg in der Ukraine die Bevölkerungszahlen deutlich stärker steigen lassen als prognostiziert.

Die Variante mit dem geringsten Bevölkerungszuwachs rechnet mit einem Rückgang der Zuzüge aus Deutschland und dem Ausland, was zu einem Bevölkerungsbestand von 1.082.800 im Jahr 2050 führen würde - einem Plus von nur einem Prozent. Zur höchsten berechneten Bevölkerungszahl von 1.146 900 oder einem Plus von sieben Prozent kommt es bei zunehmenden Zuzügen aus Deutschland und dem Ausland. Das Statistische Landesamt NRW geht von 1.137.200 Kölnerinnen und Kölnern im Jahr 2049 aus.

Kölner Dezernent sieht die Stadt gerüstet für Bevölkerungswachstum

„Köln wird weiter wachsen – egal welches Szenario man auch betrachtet. Und somit müssen wir uns auch weiter mit wachsenden Ansprüchen zum Beispiel an Wohnraum, Schulen oder Kindergärten, aber auch an Mobilität, Integration und Zugang zu Freiräumen auseinandersetzen.“ Die Wachstumsszenarien seien „alle moderat“.

Die „Stadtstrategie 2030+“ biete „ausreichend Spielräume, dieses Wachstum dann auch in Köln nachhaltig umzusetzen“, sagt Andree Haack, Beigeordneter für Stadtentwicklung, Wirtschaft, Digitalisierung und Regionales der Stadt Köln. Ob die Szenarien allerdings eintreffen, ist nicht gewiss.