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Stromzähler werden umgerüstetWas Kölner jetzt beachten müssen

Lesezeit 4 Minuten
Stromzähler

Analoge Stromzähler werden nach und nach ersetzt.

Köln – Deutschland rüstet um: Als Teil der bundesweiten „Digitalisierung der Energiewende“ müssen sämtliche Stromzähler im Land seit dem Jahr 2017 sukzessive gegen neue Geräte ausgetauscht werden. In Köln erfolgt die Umstellung überwiegend durch die Rheinische Netzgesellschaft, eine Tochter der Rhein-Energie. Doch bei den Verbrauchern hält sich die Freude über die neue Technik in Grenzen. Welche Zähler gibt es, und was gilt es zu beachten? Ein Überblick.

Ausstieg aus der schmutzigen Kohle- und Kernenergie, stattdessen erneuerbare Energieträger, allen voran Sonne und Wind: So lautet der Grundgedanke der Energiewende. Um dem ambitionierten Großprojekt jedoch zum Erfolg zu verhelfen, muss an zahlreichen Stellschrauben gedreht werden. Darunter die Anpassung der Infrastruktur, wozu auch die Umrüstung der Stromzähler gehört. Bis zum Jahr 2032 sollen alle analogen Geräte in Deutschland gegen digitale Modelle ausgetauscht werden, um Stromerzeugung und Verbrauch besser aufeinander abstimmen zu können.

Stromnetz muss intelligenter werden

Dies sei besonders im Bereich der regenerativen Energiequellen entscheidend, sagt ein Sprecher der Rhein-Energie und erklärt: „Erneuerbare Energien lassen sich schlecht steuern. Die Sonne scheint nun mal nicht auf Knopfdruck, deshalb muss das Stromnetz intelligenter werden.“

Soll heißen: „Wir müssen wissen, zu welchen Zeiten die Stromabnahme wie hoch ist, um schneller eingreifen zu können, und dafür brauchen wir die intelligenten Zähler.“ Das gelte allerdings hauptsächlich für die industrielle Stromnutzung. „Privathaushalte fallen hier nicht ins Gewicht“, so der Sprecher.

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Aus diesem Grund werden zwei unterschiedliche Modelle der neuen Zähler verbaut. Für Haushalte mit einem Stromverbrauch von weniger als 6000 kWh pro Jahr, und damit etwa 90 Prozent der Kunden im Rhein-Energie-Versorgungsgebiet, kommen sogenannte moderne Messeinrichtungen zum Einsatz. Knapp 260.000 Stück dieser bundesweit einheitlichen Standardausführung wurden seit dem Jahr 2017 durch die Rhein Energie bereits verbaut. Das entspricht etwa 35 Prozent der zu versorgenden Haushalte.

Doch viele Verbraucher sind von den neuen Geräten enttäuscht. Tatsächlich sind die Vorteile überschaubar. Die modernen Messeinrichtungen sind nicht vernetzt und müssen nach wie vor jährlich abgelesen werden, dennoch entstehen Mehrkosten von etwa 20 Euro im Jahr.

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Dafür haben Kunden künftig die Möglichkeit, detaillierte Informationen über ihren Stromverbrauch abzurufen. Fraglich ist, wie viele Verbraucher von dieser Möglichkeit auch wirklich Gebrauch machen werden, denn die Handhabung ist nicht gerade einfach.

Die Geräte verfügen zwar über ein Display, jedoch über keine Tastatur. Sowohl die Eingabe der Pin zur Freischaltung der Daten als auch die Navigation erfolgt mittels Taschenlampe und Lichtsensor, muss also quasi gemorst werden. So sieht es der Gesetzgeber vor. Der Datenschutz ist somit gewährleistet und die wenig modern anmutende Technik der „modernen Messeinrichtungen“ ist verhältnismäßig kostengünstig.

Daten sind künftig online einsehbar

Die übrigen zehn Prozent der Rhein-Energie-Kunden und damit diejenigen mit einem Stromverbrauch von mehr als 6000 kWh im Jahr werden mit sogenannten intelligenten Messeinheiten ausgestattet. Diese Zähler übermitteln nicht nur automatisch die Verbrauchswerte an den Energieversorger, womit das jährliche Ablesen wegfällt. Sie bieten dem Kunden auch die Möglichkeit, seine Daten online einzusehen und gegebenenfalls das Verbrauchsverhalten entsprechend anzupassen.

994 der intelligenten Zähler wurden zum jetzigen Zeitpunkt durch die Rhein-Energie installiert. Aufgrund hoher Hürden beim Datenschutz durch das Bundesamt für Sicherheit in der Informationstechnik stehen diese Modelle laut Rhein-Energie allerdings erst seit etwa einem Jahr zur Verfügung.„Natürlich haben auch Privathaushalte mit einem geringeren Jahresverbrauch die Möglichkeit, sich freiwillig für ein intelligentes Messsystem zu entscheiden“, so der Sprecher. Die Mehrkosten hierfür belaufen sich allerdings, je nach Verbrauch, auf 100 bis 200 Euro jährlich.