Neues Restaurant in KölnPure White Foodclub öffnet im Belgischen Viertel

Inhaber Cristiano Rienzner und Koch Kenneth Älmquist
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Köln – Ein Jahr nach Eröffnung seines Restaurants Pure White hat Cristiano Rienzner, Chefkoch mit venezianisch-tiroler Abstammung, seinen Pure White Foodclub gleich um die Ecke im Belgischen Viertel eröffnet. Damit ist sein selbst erklärtes Ziel, „jedes Jahr mindestens zwei Filialen in Europa aufzumachen“, ein kleines Stück näher gerückt. Pure White steht auch beim neuen Restaurant-Ableger nicht etwa für die Einrichtungsfarbe, sondern ist unter norwegischen Fischern ein Ausdruck für einen besonderen Fang – eine Art Gütesiegel also.
Kernstück der Küche ist wiederum der berühmte Josper-Grill, der mit eigens aus Südafrika importierter Holzkohle aus Akazienbäumen beheizt wird und Temperaturen bis knapp 1000 Grad erreicht. Dieses Gerät im Laufe des Abends immer wieder anzufeuern und zu erleben, wie ihm „dabei die Lippen taub werden“, empfindet Rienzner als besonderen Kick, genauso wie er Verbrennungsmale an der Haut, die schnell mal passieren können, als „Kuss“ und nicht als Verletzung bezeichnet.
Während er die Arbeit in der Küche im Wesentlichen seinem „Schatten“, dem 29-Jährigen, frisch aus Schweden eingetroffenen Koch Kenneth Älmquist überlässt, ist der 44-jährige Rienzner ständig hinterher, „diese geniale Ware“ zu bekommen, selbst wenn die See stürmisch sei. Fisch und Meeresfrüchte werden viermal wöchentlich und somit extrem frisch geliefert, nachdem ihm die Fischer vor Ort morgens Fotos ihrer Fänge übermittelt hätten. Mit genialer Ware meint Rienzer natürlich auch sein handselektiertes japanisches Rindfleisch.
Schüler des weltberühmten Molekularkochs Ferran Adrià
Der ehemalige Schüler des weltberühmten katalanischen Molekularkochs Ferran Adrià bezieht sein Fleisch nach eigenen Worten vom Hoflieferanten der Queen – „einem der besten Metzger, die es in Europa gibt“.
Einen ähnlich hohen Anspruch wie bei seinen Speisen hat Rienzner auch beim Interieur. Er sei ein Kunstfreak und habe in Werke investiert, die zwischenzeitlich in Berlin eingelagert gewesen seien. Sein neues Lokal biete die perfekte Kulisse, um seine „Wertschätzung an Köln“ auszudrücken und die Kostbarkeiten zu zeigen. Damit meint er die Wandleuchten aus Alabaster und die Marmorplatten, die aus der Zeit Ludwig XVIII. stammten und sonst nur in der Pariser Oper zu finden seien.
Während Rienzner im bisherigen Restaurant zu Fisch und Fleisch lediglich drei, vier kleine Beilagen offeriert, hat er die Speisekarte im neuen Lokal um „ein paar italienische Spielereien“ erweitert, wie es seine Lebenspartnerin und Geschäftsführerin Sabah von Borries umschreibt. Dazu zählen die hausgemachten Ravioli aus dem Friaul mit geräuchertem Ricotta, San-Daniele-Schinken und Gruyère-Käse (19,50 Euro) oder das Risotto mit Taggiasca-Oliven (19,50 Euro). Das gegrillte Ozaki-Ribeye mit Gurkensalat, Gurken-Merengue und Sake kostet 59 Euro, der Heilbutt mit Limoncello-Eis und Rettich aus Italien 32 Euro. Die erweiterte Getränkekarte enthält laut Cristiano Rienzner „keine Weine für Etikettentrinker“, sondern Angebote „für Freaks“. Der günstigste offene Wein (Loersch Blauschiefer Riesling 2013) kostet 6,50 Euro (0,1l), die teuerste Flasche (Rosso della Centa von 2007) 210 Euro.
Pure White Foodclub, Brabanter Str. 48, ☎ 0221/29436507, Öffnungszeiten: Mo. bis Sa. 18-0 Uhr, sonn- und feiertags geschlossen.