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BerufseinstiegKölner Stiftung hilft Schülern, ihre Stärken zu identifizieren

Lesezeit 2 Minuten
Eine Frau in weißer Bluse und roter Strickjacke sitzt vor einem Regal.

Stiftungsgründerin Lena Stelmachenko möchte junge Menschen bei der Berufswahl unterstützen.

Mitarbeiterinnen der Henner Will Stiftung besuchen Kölner Schulen mit den Bildungsprojekten „Herzenswunschberuf“ und „Berufs-Café“.

Der Weg zur Job-Berufung führt in den Bildungsprojekten der Henner Will Stiftung vor allem über die Selbstreflexion junger Menschen. Im Zuge der Programme „Herzenswunschberuf“ und „Berufs-Café“ sollen Persönlichkeiten erforscht, Potenziale erkannt sowie individuelle Stärken bewusst gemacht werden. Aktuell werden die Module im Stundenplan an der Gemeinschaftshauptschule Bilderstöckchen und an der Gustav Heinemann Hauptschule in Chorweiler eingebunden. In den sechs jeweils 90-minütigen Einheiten ist das Träumen im Klassenzimmer ausdrücklich erlaubt.

„Natürlich gibt es zu dem Thema bereits viele sinnvolle Maßnahmen. Wir wollen eine Vorarbeit leisten, bei der die Jugendlichen sich erst einmal selbst besser kennenlernen, bevor sie einem konkreten Berufsbild nachgehen. Wir treten zusammen eine außergewöhnliche Reise ins Ich an“, erklärt Lena Stelmachenko. Die Stiftungsgründerin ist als zertifizierter systemischer Coach selbst an der Umsetzung des Vorhabens beteiligt und wird dabei von einer Sozialarbeiterin begleitet. In Gruppen mit vier bis acht Teilnehmern begeben sich die 13- bis 14-Jährigen etappenweise zum Ziel. „Wir möchten vor allem Stärken sichtbar machen, nicht die Schwächen. Darauf werden die Schüler in unserer Gesellschaft schon zur Genüge aufmerksam gemacht.“

Treffen finden parallel zum Regelunterricht statt

Die parallel zum Regel-Unterricht stattfindenden Treffen werden nicht benotet, setzen jedoch auf Verbindlichkeit in den Besuchen und einen respektvollen Umgang. In den Projekt-Einheiten zum „Herzenswunschberuf“ bestehe demnach Raum für die verborgenen Interessen der Persönlichkeiten. Im „normalen“ Schulalltag blieben diese Wünsche oftmals unsichtbar, denn die Kapazitäten des Lehrpersonals seien an vielen Bildungseinrichtungen ausgelastet, um darauf gezielt einzugehen, weiß die in der Ukraine aufgewachsene Ehrenamtlerin. „Es ist immens wichtig, dass die Jugendlichen sich ihre Träume eingestehen und diese nicht als unerreichbar abwerten“, betont Stelmachenko.

Die Wünsche der Teenager reichen demnach vom Mechatroniker über Sängerin bis zur Ärztin. Aber auch der Wunsch, die Familie finanziell unterstützen zu können, werde immer wieder genannt. Im zweiten Baustein des Konzepts, dem „Berufs-Café“, kommen Neuntklässler mit bereits berufserfahrenen jungen Menschen aus Unternehmen oder Institutionen zusammen, um sich über einen längeren Zeitraum hinweg auszutauschen. Involviert in die Angebote sind zudem Planungen für Praktika. Eine Kooperation mit der Arbeitsagentur sei ebenfalls denkbar, so die Initiatorin. „Wir sehen uns nicht nur als Ansprechpartner für Hauptschulen und haben auch schon mit Abiturienten gearbeitet. Mein Ziel ist es, das Projekt allen Kölner Bildungseinrichtungen näherzubringen“, wünscht sich Lena Stelmachenko.

www.hw-stiftung.de