Seit 25 Jahren gibt es das Jugendbüro des sozialen Vereins Kellerladen e.V. Das Team steht Jugendlichen in allen Lebenslagen zur Seite.
Kellerladen in Bilderstöckchen25 Jahre Begleitung und Hilfe für Jugendliche
Zunächst sei die Nachbarschaft skeptisch gewesen, was hier entstehe, erinnert sich Jochen Schremmer, Mitarbeiter der ersten Stunde im Jugendbüro des Kellerladen e.V. an der Escher Straße 304. „Als wir hier anfingen, war vieles ungewohnt. Doch von Anfang an hatten wir eine große Resonanz. Mittlerweile haben in den 25 Jahren unseres Bestehens mehr als 2000 Jugendliche unsere Angebote genutzt. Dieses Ding kann nur laufen, weil hier engagierte, interessierte Leute von Beginn an gut zusammengearbeitet haben.“ Auch spontan sei man für die Jugendlichen zur Stelle, so gut es geht – etwa als eine Jugendliche auf die Schnelle einen Lebenslauf brauchte, weil sie am Folgetag ein Vorstellungsgespräch absolvierte.
Im Jahr 1998 ging das Jugendbüro des seinerseits 1984 gegründeten Kellerladens an den Start, in den früheren Räumlichkeiten des Jugendzentrum „Lucky's Haus“, das heute seinen Sitz Am Bilderstöckchen 58a hat. Rund 40 Gäste kamen zur Jubiläumsfeier des Angebots – darunter auch der gerade 95 Jahre alt gewordene Bruder Lukas Ruegemer, Benediktinermönch aus Maria Laach sowie Initiator und Wegbegleiter sowohl von Lucky's Haus, dem Kellerladen-Verein als auch dem Jugendbüro.
Von Bewerbungstrainings bis Fußballturnier
Das Team leistet viel: Man ist Partner der jährlichen Ausbildungsbörse „Markt der Möglichkeiten“ im Altenberger Hof, organisiert Kompetenz-Checks und Bewerbungstrainings und begleitet die Jugendlichen und jungen Erwachsenen bei ihrem Start in den Job. Sportangebote wie das Fußballturnier „Kellerladen-Cup“, Theaterprojekte etwa mit der Comedia, Bildungs- und Gedenkfahrten nach Theresienstadt und Auschwitz, Hilfstransporte für Roma in der Slowakei sowie aktuell die Begleitung von Kindern aus ukrainischen Familien ergänzen das Angebot. Das Jugendbüro arbeitet sowohl in der Berufsqualifizierung mit jungen Zugewiesenen vom Jobcenter als auch in der offenen Jugendarbeit für alle.
Auch heute, in Zeichen des Bewerber- statt Ausbildungsplatzmangels, sei die Arbeit wichtig, betont Kellerladen-Geschäftsführerin Theresia Dopke. „Damals, in den 1990er-Jahren, war Jugendarbeitslosigkeit ein Riesenproblem. Aber auch heute gibt es viele Jugendliche, die Probleme haben, ins Berufsleben hineinzufinden.“ Hier setze die Arbeit an, die Stärken der jungen Menschen herauszuarbeiten und sie für eine Ausbildung zu begeistern.
Gefeiert wurde sowohl an der Escher Straße 304, wo eine Ausstellung auf zwei Etagen die Aktivitäten aus 25 Jahren zeigte als auch im Garten der Wohnsiedlung Alzeyer / Rockenhauser Straße. Hier hat der Kellerladen einen zum Café umgebauten nostalgischen Bundesbahn-Waggon, einen selbstgebauten überdachten Biergarten neben der ebenfalls in Eigenregie errichteten Edith-Stein-Kapelle – eine schöne Oase im Veedel. In der Nachbarschaft liegt auch die Fahrradwerkstatt des Vereins.