Laute Musik im SommerRätselhafte Gebäude am Äußeren Grüngürtel sind Geschichte
Longerich – Es war ein rätselhaftes, verlassenes landwirtschaftliches Anwesen, das im Äußeren Grüngürtel lag – inmitten der Heide-, Wald- und Wiesenlandschaft zwischen Militärring und Neusser Landstraße, ungefähr mittig im Dreieck zwischen Lüttich-Kaserne, dem Industriepark Nord mit den Esso-Werken und der Jugendfarm Wilhelmshof am Bergheimer Weg. Folgte man einem kleinen Feld- und Waldweg, der von der Neusser Landstraße abgeht, gelangte man nach rund 400 Metern an den Ort.
Etwas mulmig wurde einem schon: Vom Hauptweg führt ein Trampelpfad in das mit schief hängendem Maschendraht – an dem ein längst blindes und unleserliches Schild hing – abgezäunte Gelände. Man erblickte drei Gebäude: offensichtlich eine alte Stallung, eine Scheune und wohl eine Art kleines Club- oder Vereinsheim mit Küchenzeile und einer Theke. In den und rund um die Gebäude lag auch viel alter Plunder, Sperrmüll und Kanister, in einem kleinen Clubheim türmten sich schrottreife Möbel.
Eine Leserin hatte den „Kölner Stadt-Anzeiger“ auf die rätselhaften verlassenen Bauten aufmerksam gemacht. „Die Gebäude stehen schon seit längerer Zeit leer; sie sind mir auch schon oft aufgefallen“, meinte ebenfalls ein Spaziergänger mit Hund, dem der Reporter bei der Suche nach dem Gelände begegnete. „Im Sommer hört man oft laute Musik aus Richtung der Gebäude, offenbar von illegalen Partys.“
Nur noch die Stallungen stehen
Doch seit kurzer Zeit sind die Gebäude Geschichte: Die Stadt hat, nach Anfrage, auf dem Gelände aufräumen lassen. Beim zweiten Termin des „Kölner Stadt-Anzeiger“ sind das frühere kleine Vereinsheim und die Scheune bereits niedergelegt, nur noch die Stallungen stehen.
„Die genannten Aufbauten sind inzwischen vom Liegenschaftsamt unter Beauftragung der Kölner Gesellschaft für Arbeits- und Berufsförderung (KGAB) fast insgesamt niedergelegt worden“, informiert Stadt-Sprecherin Simone Winkelhog. „Die Beseitigung des anfallenden Schutts wird noch einige Tage dauern, aber Anfang Januar sollten alle Aufbauten beseitigt worden sein. Dann müssen nur noch die Fundamente entfernt werden.“