Köln-Bilderstöckchen – Ganz im Sinne von Joseph Beuys, der im laufenden Jahr 100 Jahre alt geworden wäre, stand das Aufforstungsprojekt auf der Wiese entlang der Autobahn 57, in den Ausläufern des Bürgerparks Nord: Initiiert vom Kultur-Benefizverein „Kunst hilft geben“ und unterstützt vom städtischen Forstamt sowie dem aus dem Lokalfernsehen bekannten Gärtner Rüdiger Ramme aus Lohmar, wachsen auf der Grünfläche am Heckhofweg ab sofort 110 Eichen.

Gegen einen Spendenbetrag von 50 Euro konnte man mit einem persönlichen Baum-Setzling dabei sein; das Geld geht an soziale Projekte, unter anderem den Mülheimer Kinder- und Jugendzentrum Don-Bosco-Club, von dem sich junge Freiwillige beim Einpflanzen der Bäume beteiligten. „Mit unserer Aktion knüpfen wir an die 7000-Eichen-Aktion des Künstlers an“, erläutert Dirk Kästel, Pressesprecher von „Kunst hilft geben“.

„Sind froh über die städtische Unterstützung“

Im Rahmen der siebten „Documenta“-Kunstausstellung in Kassel 1982 hatte Beuys unter dem Motto „Stadtverwaldung statt Stadtverwaltung“ die Bäume im Kasseler Stadtgebiet setzen und jeweils mit einem Gedenkstein versehen lassen; pünktlich zur nächsten Documenta-Auflage fünf Jahre später war die Aktion vollendet. Heute profitiert die nordhessische Regionalmetropole erheblich vom zusätzlichen Grün im Stadtbild. „Wir sind ebenfalls froh über die städtische Unterstützung; Michael Hundt vom Forstamt steht ja sozusagen für Stadtverwaldung und Stadtverwaltung zugleich“, scherzte er.

Die Baum-Setzlinge hatte Gärtner Ramme bestellt und aus eigener Tasche bezahlt; die Spendenerlöse der Baumpaten gehen deshalb komplett für den sozialen Zweck. Weitere Baumpatenschaften sind übrigens willkommen. Wie Kästel betont, konnte sein Verein in den vergangenen Jahren rund 600 000 Euro für Obdachlosenprojekte sammeln; auch am Don-Bosco-Club gibt es eine Notschlafstelle für Jugendliche und junge Erwachsene. (bes)