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Kölner Firlefanz-FestivalImprovisationstheater begeistert Publikum in Riehl

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Die Trainer zeigten bei einer Extra-Show, was sie drauf haben.

Riehl – Improvisation bedeutet, etwas ohne Vorbereitung dar- oder herzustellen; so in etwa lautet die Definition des Begriffs. Und genau diese Kunst beherrschten die Veranstalter und Schauspieler des Firlefanz-Festivals in Riehl hervorragend. Schon am Eingang des Zirkus- und Artistikzentrums (Zak) improvisierte das Festival-Team: Es verteilte Pappteller, damit das Publikum diese in dem heißen Zelt als Fächer zweckentfremden konnte.

Drei Tage lang konnten Besucher an verschiedenen Work-shops zum Improvisationstheater teilnehmen. Hier lernten die angehenden Schauspieler beispielsweise, wie sie auf der Bühne Präsenz zeigen können oder wie ihnen eine gute, spontane Geschichte gelingt. Die Kurse leiteten dabei sechs verschiedene Trainer, die Improvisationstheater zu ihrem Beruf gemacht haben.

In einer Show stellten fünf der Trainer ihr Talent dann selbst in der Manege unter Beweis. Die Bühne hatten die Organisatoren vorab in zwei Hälften geteilt. Auf der einen standen Tisch, Stühle, ein Obstteller und eine Kommode, in der Moderator Florian Bracht einige Hilfsmittel versteckt hatte. Am Tisch sollten die fünf Protagonisten für einen bestimmten Anlass zusammenkommen, den das Publikum sich aussuchen durfte. Auf der anderen Seite der Bühne kam es immer wieder zu Flashbacks der einzelnen Figuren.

Alle Reihen im großen Zirkuszelt waren gefüllt.

Gleich von Beginn an ließen sich die Zuschauer auf das Stück ein. So schrie einer lauter als der andere, als das Publikum Vorschläge für die Anfangssituation der Figuren in den Raum rufen sollte. „Testamentsverlesung“, „Verlobungsfeier“, „Klimagipfel“ und „Leichenschmaus“ hallte es von den Sitzplätzen. Schließlich stand fest, dass sich die Gruppe zum Leichen-schmaus nach Tante Margots Beerdigung treffen sollte. Nun mussten nur noch die Rollen vergeben werden. Das Publikum zeigte bei Jobauswahl und Namensgebung mindestens genauso viel Kreativität wie zuvor bei der Wahl des Anlasses.

So fand sich der österreichische Improvisationskünstler Jim Libby plötzlich in der Rolle eines Erbschleichers wieder. Ein dunkles Geheimnis durften die Zuschauer sich für die Rolle des Trainers Ben Hartwig ausdenken, welches er anschließend spontan während des Stücks mit Details anreicherte. So musste seine Figur in der Vergangenheit wegen Steuerhinterziehung eine Zeit lang in den Frauenknast.

Das Tempo der Story nahm immer schneller an Fahrt auf, auch auf unerwartete Wendungen reagierten die Schauspieler scheinbar mühelos. So erfuhren die Geschwister Philipp und Kordula plötzlich, dass Tante Margots langjährige Bridge-Freundin Elsbeth, dargestellt von Katrin Piplies, ihre wahre Mutter ist.

Veranstalterin zieht positive Bilanz

Susanne Jung-Kloft und ihr Sohn Marian Kloft haben die Trainershow schon im vergangenen Jahr gesehen und sind dieses Mal extra aus dem Westerwald angereist. „Wir haben uns den Termin direkt nach dem letzten Mal fürs nächste Mal vorgemerkt“, erzählt Jung-Kloft.

Veranstalterin Daniela Porr zieht eine positive Bilanz. Mehr als 70 Laiendarsteller haben an den Workshops teilgenommen. Vor vier Jahren hatte Moderator Florian Bracht die Idee zum Festival. Schnell schlossen sich mehrere Kölner Freiwillige von Improvisationstheatergruppen an, so auch Porr. Die Idee war, mehr Wert auf die Workshops als auf die Shows zu legen. Das sei bei einigen deutschen Festivals dieser Art anders.