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Leerstand ohne EndeKeine Perspektive für Café Rademacher in Köln-Mauenheim

Lesezeit 2 Minuten
Das frühere Café Rademacher steht seit mehr als sieben Jahren leer.

Das frühere La Michel, vorher Café Rademacher, steht seit mehr als sieben Jahren leer.

Schon mehr als sieben Jahre steht das frühere Café Rademacher in Mauenheim leer, genau wie das einstige Kino nebenan, zuletzt ein Supermarkt. Das Verfahren ruht komplett.

Der Blick auf die leerstehenden Ladenlokale ist Tag für Tag deprimierend. Seit mehr als sieben Jahren steht das einstige Café Rademacher an der Friedrich-Karl-Straße, Ecke Siegmundstraße leer, ebenso das frühere, 1963 geschlossene Kino „Merheimer Lichtspiele“ (Merli) an der Friedrich-Karl-Straße 28, in dem sich in der Folgezeit die Nutzer abwechselten und in dem sich zum Schluss hintereinander zwei Supermärkte mit internationalem Sortiment versuchten.

„Die Zustände rund um das ehemalige Café sind nach wie vor desaströs“, klagt Ralf Rochel, der in der direkten Nachbarschaft wohnt. „Die ehemalige Terrasse ist mit Unkraut bis auf den Bürgersteig überwuchert, das gesamte Gelände wird als Müllkippe genutzt. Die Rattenpopulation liebt es.“ Immerhin sei seit dem Sommer etwas Grün an der ehemaligen Café-Terrasse zur Siegmundstraße hin zurückgeschnitten worden, sowie auch rund um die frühere Schaufenster-Auslage. Schon seit Jahren hakt er nach, was mit den Objekten geschehe, und drängt bei der Stadt auf eine Lösung – ohne große Ergebnisse. Bekannte, die zu Besuch kämen, sagten inzwischen schon, „sie fahren in die Bronx“, unterstreicht er sarkastisch.

Auch das Café La Michel ist seit Jahren Geschichte

Nach der altersbedingten Betriebs-Einstellung des jahrzehntelang etablierten Café Rademacher 2014 hatte sich bis 2016 das Café „La Michel“ versucht. Danach hatte das frühere Ladenlokal über Jahre Schlagzeilen gemacht, weil im Schaufenster nicht abgeräumte Torten vor sich hin schimmelten; diese sind inzwischen aber beseitigt. Anfang 2022 eröffnete in den Räumlichkeiten kurzzeitig eine Corona-Teststelle, die nach Protesten aufgrund Hygiene-Bedenken aus der Nachbarschaft – wegen der Schimmel-belasteten Luft – jedoch auf den benachbarten Hof umzog.

Der abgezäunte Hof zwischen ehemaligem Café und früherem Kino / Supermarkt präsentiert sich derzeit vergleichsweise aufgeräumt: Dort waren über Monate Sperrmüll und Autowracks abgelagert. An den Fassaden beider Objekte, sowie an den Seitenmauern, sind zahlreiche Graffiti-Tags zu sehen, sowie Werbeplakate längst vergangener Veranstaltungen. Die Obergeschosse beider Gebäude scheinen hingegen vermietet.

Eigentümer scheiterte vor Gericht – Kein neuer Bauantrag liegt vor

Inzwischen haben sich die Hoffnungen auf Veränderung zerschlagen: Der Eigentümer, dem beide Gebäude sowie die Hofanlage gehören, hatte noch Ende 2020 angekündigt, einen mehrgeschossigen Neubaukomplex mit etwa 50 Wohneinheiten auf dem Gelände zu bauen und die Altgebäude niederzulegen. Nach der Nichtgenehmigung des Bauantrags durch die Stadt, wegen einer Überschreitung des planerisch zulässigen Maßes der Nutzung, zog er vor Gericht.

Hinter einem Bauzaun liegt eine Brachfläche, links und rechts sind Häuser.

Die Brachfläche zwischen dem früheren Supermarkt (links) und dem einstigen Café (rechts).

„Das Gerichtsverfahren endete in 2023 mit der Klagerücknahme durch den Kläger. Dadurch wurde die negative Entscheidung der Stadt Köln zum Baugenehmigungsverfahren auch endgültig wirksam“, so Stadt-Sprecherin Jutta Doppke-Metz. Seitdem sei kein neuer Bauantrag zu dem Grundstück gestellt worden. „Auch sonst liegen keine baurechtlichen Erkenntnisse zu Veränderungen des Objektes vor.“