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Müll-SortieranlageAufklärung nach Großbrand gefordert

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Archivbild aus dem vergangenen Juli: Auch damals wurde der Müll mit Baggern aus der Halle gezogen und dort gelöscht. 2012 brannten allerdings etwa 800 Kubikmeter Hausmüll, diesmal sind es 100 Kubikmeter.

Niehl – Der Großbrand in der Müllsortieranlage der Gewerbeabfallsortierung und Verwertung GmbH im Niehler Industriegebiet Ende Juli hat nun auch die Bezirksvertretung Nippes beschäftigt: In einem einstimmig beschlossenen Antrag der SPD-Fraktion verlangte das Stadtteilparlament, dass Vertreter von Fachverwaltung und Feuerwehr in der Sitzung am heutigen Donnerstag über die Messwerte beim Großbrand berichten. Auf Basis der Erkenntnisse wollen die Bezirksvertreter überlegen, was sie weiter unternehmen.

Der ursprüngliche Antrag der SPD war umfangreicher: So hatte sie gefordert, dass die Kölner Bezirksregierung die Kapazität der Anlage verringert, keine Genehmigung zur Verarbeitung und Lagerung von behandelten Althölzern erteilt und für einen technisch höchstmöglichen Brandschutz Sorge trägt. Zudem solle man erwägen, einen neuen Standort zu suchen. Nach ihrer Diskussion einigten sich die Mandatsträger jedoch darauf, zunächst den Fachbericht abzuwarten. Im Februar 2011 hatte sich die Bezirksvertretung schon einmal mit der GVG beschäftigt. Anlass war der Antrag der Verwertungsgesellschaft, eine Anlage für Lagerung, Umschlag sowie der Behandlung von Altholz der Klasse „A IV“ zu bauen. Hierunter fallen grundsätzlich alle mit Schutzmitteln für den Einsatz im Freien behandelten Hölzer, etwa Bahnschwellen oder Leitungsmasten. Das zerkleinerte Holz wollte die GVG dann in ein auf diesen Brennstoff spezialisiertes Heizkraftwerk in Hagen bringen.

Die Bezirksvertreter standen den Vorhaben nicht grundsätzlich negativ gegenüber, äußerten aber Skepsis – weil nicht klar sei, wie man verhindern wolle, dass bei einem Brand Schadstoffe in den Boden gelangen. GVG-Geschäftsführer Matthias Müller verwies darauf, dass der Betonboden wasserundurchlässig sei und das Löschwasser in einem separaten Kanalsystem gesammelt werde.Bei der GVG wartet man unterdessen vor einem Wiederaufbau der abgebrannten Halle auf ein Gutachten, das wohl erst im neuen Jahr fertig wird. Der bauliche Brandschutz werde eine zentrale Rolle spielen. „Wir haben mit verschiedenen Fachfirmen gesprochen, was man da machen könnte“, so Müller. „Mehrere Vorkehrungen wären denkbar, aber da muss sich auch ein Gutachter mit beschäftigen.“

Die Bezirksvertretung tagt ab 17 Uhr im Nippeser Rathaus, Neusser Straße 450.