Köln-Nippes – Exakt zehn Jahre nach der Schließung des einstigen Nippeser Bades tut sich etwas auf dem Areal an der Ecke Friedrich-Karl-Straße / Niehler Kirchweg: Die Stadt hat begonnen, das rund 4000 Quadratmeter große Gelände herzurichten und die Vegetation zu beseitigen, die sich auf der Brachfläche seit dem Abbruch des Schwimmbades gebildet hat.

Dort soll in den nächsten Jahren eine Grundschule entstehen. Es wäre die zweite in Weidenpesch, neben der Florianschule an der Neusser Straße 605. Aufgrund ihrer Lage direkt an den Grenzen zu Niehl und Nippes und dem dortigen Bedarf nach Schulplätzen, wird die neue Schule jedoch sicherlich die Nachbarstadtteile mitversorgen.

18 Bäume neu gepflanzt

Wie Stadt-Pressesprecherin Sarala Christensen erläutert, wurden auf dem Areal auch acht Bäume entfernt. „Sie stehen dort, wo die Baugrube zu errichten ist. Sieben davon gelten als geschützt, für sie werden nach Bauende 18 Bäume neu gepflanzt.“

Die Arbeiten fielen noch rechtzeitig in die Winterphase, vor Beginn der mehrmonatigen Hecken- und Baumschutzzeit während der Vogelbrut. Vorgesehen ist, noch im Oktober diesen Jahres mit den Bauarbeiten für die neue Schule zu beginnen.

Die auf drei Parallelklassen ausgelegte Grundschule soll rund 28,5 Millionen Euro kosten und voraussichtlich ab dem Schuljahr 2024/25 rund 330 Schulplätze schaffen. Geplant ist sie in Massiv-Bauweise und dem Passivhaus-Standard. Auch eine Sporthalle entsteht auf dem Gelände.

Altes Schwimmbad trotz Protest geschlossen

Das alte Nippeser Bad, 1962 eröffnet, wurde im Februar 2012 – kurz vor seinem 50-jährigen Bestehen – trotz massiver Proteste von Vereinen und Bürgerinitiativen endgültig geschlossen, nachdem es schon seit 2003 kein allgemein-öffentlich zugängliches, sondern ein reines Schul- und Vereinsbad war.

Etliche Schulen und Vereine, die das Schwimmbad zum Sportunterricht oder Training genutzt hatten, müssen seitdem im kurz zuvor eröffneten Lentpark im Inneren Grüngürtel ihre Bahnen ziehen.

Schulbau bereits jetzt verzögert

Im Sommer 2018 sorgte das Schulbauprojekt auf dem alten Badgelände für Aufsehen: Wegen der Höhenunterschiede auf dem Gelände, die bis zu 3,50 Meter betragen, schieden die einstigen Pläne der Stadt für eine Schule in Modulbauweise aus.

Eigentlich hätte die Schule, laut erster Pläne, zum Schuljahresstart 2019/20 fertig sein sollen. Neben der Grundschule residiert auch ein Kindergarten auf Teilen des alten Badgeländes: Die Kita in privater Trägerschaft feierte 2017 ihre Eröffnung.