AboAbonnieren

Aus zwei mach einsSPD-Ortsvereine Niehl und Longerich haben fusioniert

Lesezeit 2 Minuten
Vier Männer und zwei Frauen stehen unter einem Baum, im Hintergrund ist der Rhein zu sehen. 

Der neue Vorstand der SPD Longerich/Niehl, darunter die Vorsitzenden Ulrich Müller (2.v.r. hinten) und Beate Wieloch (vorne l.)

Die zuvor eigenständigen SPD-Ortsvereine in Niehl und Longerich machen nun gemeinsame Sache. Es gibt jedoch auch Kritik an der Fusion.

Die Stimmung in der Vorstandsrunde, die sich diesmal im Alt-Niehler „Gaffel im Linkewitz“ trifft, ist heiter und gelöst. Nach Monaten der Fusions-Verhandlungen und -Vorarbeiten zwischen den Ortsvereinen Longerich und Niehl sind die Mitglieder des zehnköpfigen Gremiums nun entschlossen, gemeinsam etwas für beide Veedel zu bewegen. „Wir versprechen uns auch Synergieeffekte durch die Fusion“, erläutert der Co-Vorsitzende Ulrich Müller, der den früheren SPD-Ortsverein Longerich fast 14 Jahre geleitet hatte.

Neuer Ortsverein Longerich/Niehl hat sich im Linkewitz gegründet

Die zuvor getrennt voneinander agierenden Vorstände könnten nun direkt zusammenarbeiten„Nach wie vor sind wir offen für alle, die mitarbeiten wollen.“ Man sei kein elitärer Kreis, betont die Vorsitzenden-Kollegin Beate Wieloch, frühere Vorsitzende des Niehler Pendants und nun gemeinsam mit Müller an der Doppelspitze des neu formierten Ortsvereins. „Alle können zu unseren Vorstandssitzungen hinkommen, wenn auch nicht mit abstimmen.“

Mitte Juni hatte sich der neue Ortsverein Longerich/Niehl auf seiner konstituierenden Sitzung, ebenfalls im Linkewitz, gegründet. Er umfasst rund 120 Mitglieder aus beiden Veedeln; sein Einzugsgebiet ist – jedoch inklusive der Industrie- und Freiflächen – 18 Quadratkilometer groß und hat mit rund 34.000 fast so viele Einwohner wie Nippes. Zu den Sitzungen will man abwechselnd in beiden Veedeln zusammenkommen.

Lange Diskussionen in Köln-Longerich

Vorausgegangen waren in Longerich lange Diskussionen, sich mit einem anderen Ortsverein zusammenzuschließen. Hintergrund waren die Schwierigkeiten, den Vorstand mit ausreichend Mitgliedern zu besetzen. Ab 2021 wurden die Fusions-Überlegungen konkret. Nicht bei allen Mitgliedern trifft der Zusammenschluss jedoch auf Begeisterung. „Wir befürchten, dass Longerich untergebuttert wird“, gibt Heinrich A. Große-Sender zu bedenken. Der frühere NRW-Landtagsdirektor und städtische Amtsleiter ist seit vielen Jahrzehnten SPD-Mitglied. Doch die Mitglieder aus Niehl stellen im neuen Ortsverein die Mehrheit.

Für etliche Leute in Longerich sei Niehl relativ weit weg; die Beziehungen zwischen den beiden Veedeln seien nicht sehr ausgeprägt und die Stadtteile seien demografisch recht unterschiedlich. „Die Frage ist, ob man in Niehl über die Probleme von Longerich Bescheid weiß und umgekehrt.“ Auch könnte die SPD vor Ort an Schlagkraft einbüßen, wenn Longerich keinen eigenen Ortsverein mehr besitze, befürchtet er.

Die beiden neuen Vorsitzenden treten den Sorgen entgegen. „Drei unserer zehn Vorstandsmitglieder sind aus Longerich – und zwar alle, die sich im neuen Vorstand engagieren wollten“, so Müller. Auch drei der sieben Parteitags-Delegierten kämen aus Lunke.


Neben den beiden Vorsitzenden Beate Wieloch und Ulrich Müller fungieren Kerstin van Wesel und Leila Pjanic als Vize. Kassierer ist Martin Brenig, Schriftführer Herbert Rau. Die Beisitzer-Riege aus Alois Steines, Harald Wishof, Hedda Körner und Lena Gerling komplettiert den Vorstand.