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„Die Lebensqualität leidet extrem“Verein schlägt originelle Ersatzlösung für kaputte Hafenbrücke in Köln-Niehl vor

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Die beschädigte Brücke im Niehler Hafen

Die beschädigte Brücke im Niehler Hafen

Bis das von einem Schiff beschädigte Bauwerk repariert ist, könnte es Jahre dauern – zum Leid vieler Fußgänger und Radfahrer.

Nachdem ein Schiff die Fußgänger- und Fahrradbrücke über die Einfahrt des Niehler Hafens beschädigt hatte und sie deshalb gesperrt ist, hat der Verein Fährkultur Köln-Nord nun eine Fährverbindung zwischen dem Niehler Damm und den Niehler Rheinauen als Ersatzverbindung angeboten. Diese könnte die Rheinauen, die wegen der Sperrung von Alt-Niehl aus nur noch sehr umständlich erreichbar sind, wieder leichter zugänglich machen.

„Wir haben seit dem Unfall vor einer Woche festgestellt, dass die Leute die Brücke sehr vermissen“, sagt der erste Vorsitzende Max Dembour. „Die Lebensqualität in Niehl leidet dadurch extrem. Dieser Verlust muss kompensiert werden.“ Bis eine neue Brücke über die Niehler Hafeneinfahrt bereitstehe oder das derzeitige Bauwerk repariert sei, werde es vermutlich viele Jahre dauern.

Brückensperrung in Köln-Niehl könnte Jahre dauern

Am 18. Oktober hatte ein Schiff mit aufgestelltem Kran bei seiner Einfahrt in den Hafen die Tragkonstruktion der Brücke erheblich beschädigt. Die Stadt ließ das Bauwerk daraufhin aus Sicherheitsgründen sperren. Derzeit prüft die Stadt, ob eine Sanierung möglich ist. Die rund 150 Meter lange Brücke überspannt die Einfahrt zum Niehler Hafenbecken. Über sie können Fußgänger und Radfahrer in die Rheinauen gelangen, ohne das Hafengelände zu durchqueren oder sonstige erhebliche Umwege in Kauf nehmen zu müssen. Außerdem verläuft über sie der Rad-Wanderweg entlang des Rheinufers. Auch viele Spazier- und Gassigänger nutzten die Verbindung rege.

„Selbst wenn man sich mit der Brücke beeilt, wird es wohl mindestens zwei bis drei Jahre dauern“, schätzt Dembour. „Unsere Fähre könnte ein Ersatz sein. Wir stehen mit unserem Know-how bereit, wenn die Stadt das möchte. Dann könnten wir schon jetzt mit den Planungen anfangen und ab kommendem Frühjahr die Verbindung aufnehmen.“

Verein plant Fähre zwischen Alt-Niehl und Flittard

Der Fährkultur-Verein, der Anfang des Jahres gegründet wurde, verfolgt neben dem aktuellen Angebot grundsätzlich das Ziel, die alte Fährverbindung zwischen Alt-Niehl und den Flittarder Rheinauen, die bis 1967 bestand, wieder aufzunehmen. Bereits sechs Fährleute stehen für den späteren Betrieb bereit. Größtes Hindernis beim Projekt ist das Naturschutzgebiet am rechtsrheinischen Ufer mit seinen sehr restriktiven Bestimmungen, unter anderem einem Betretungs- und Anlandeverbot.

Der Verein strebt an, für den Fährbetrieb eine Ausnahme zu erreichen. Geplant ist eine elektrische Fähre mit selbstproduziertem Strom aus Wasserkraft, mittels Turbinen im Anlege-Ponton. Am linksrheinischen Ufer steht für die Fähre der alte Schiffsanleger am Niehler Damm zur Verfügung.