Knapp 17 Monate nach ihrer unfallbedingten Sperrung ist die Niehler Hafenbrücke wieder freigegeben. Sie wurde feierlich wieder eröffnet.
Nach langer SperrungNiehler Hafenbrücke wieder nutzbar

Fast kein Durchkommen mehr: Rund 500 Gäste kamen zur Feier des Niehler Bürgervereins zur Wiedereröffnung der Niehler Hafenbrücke.
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Ihren ersten Praxis-Belastungstest hat die frisch reparierte Brücke über die Niehler Hafeneinfahrt mit Bravour bestanden: Nach der Wiederfreigabe durch die Stadt lud der Niehler Bürgerverein zur Feier mit kleinem Umtrunk ein – und mit rund 500 auf der Hafenbrücke verteilten Gästen, die sowohl die Aussicht als auch das sonnige Frühlingswetter genossen, war die Resonanz überwältigend und überraschte selbst den Bürgerverein.
Noch hinzu kam der reguläre Fuß- und Radverkehr über die Brücke; wer sie nutzen wollte, brauchte an jenem Nachmittag ein wenig Geduld. Symbolisch durchschnitten der Bürgervereins-Vorsitzende Ulrich Thome, die Kölner Ratsmitglieder Erika Oedingen (SPD) und Martin Erkelenz (CDU) sowie die Nippeser Bezirksbürgermeisterin Diana Siebert (Grüne) gemeinsam das rot-weiße Flatterband. Außerdem startete die dreimonatige Auktion für ein Gemälde der Niehler Hafenbrücke von „Waldmaler“ Wolfgang Schieffer zugunsten eines guten Zwecks.

Der Bürgervereins-Vorsitzende Ulrich Thome, die Ratsmitglieder Erika Oedingen (SPD) und Martin Erkelenz (CDU) und die Nippeser Bezirksbürgermeisterin Diana Siebert (Grüne) schneiden symbolisch das rot-weiße Flatterband durch.
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Niehler Hafenbrücke: Reparatur nach langer Unsicherheit gelungen
Die beliebte, viel genutzte Verbindung zwischen dem Niehler Damm und den Rheinauen am Molenkopf war nach dem Unfall von Oktober 2023 fast 17 Monate gesperrt gewesen: Ein auf ein Schiff geladener Kran war bei der Einfahrt in den Hafen mit der Brücke kollidiert. Ob die Brücke reparaturfähig ist oder demontiert werden muss, blieb lange offen; letztlich kam nach langen Prüfungen Ende 2024 die positive Nachricht, dass eine Reparatur möglich sei. Rund 1,5 Millionen Euro hat die Instandsetzung gekostet, die sich die Stadt laut Sonja Rode, der ebenfalls zur Feierstunde gekommenen Leiterin des Amtes für Brücken und Stadtbahnbau, von der Reederei als Verursacher zurückholen will.
In seiner Begrüßungsrede blickte Thome auf die lange Ungewissheit und die Anstrengungen im Ort zurück. „Wir hatten im Februar 2024 ein Treffen am Rheinufer initiiert, weil wir merkten, dass mit der Brücke nichts geschieht, und schon damals kamen 60 Leute hin.“ Gemeinsam mit dem Verein „Fährkultur Köln-Nord“, der die 1960er-Jahren eingestellte Fährverbindung zwischen Niehl und Flittard / Stammheim zurückbringen will und im Fall einer längeren Sperrung einen Not-Fährbetrieb zu den Rheinauen angeboten hatte, verfasste man eine Petition, die blitzschnell auf mehr als 5000 Unterschriften kam. „Ende des Jahres kam dann die erlösende Mitteilung, dass die Reparatur möglich sei. Für uns Niehler ist die Freiheit seit der Brückenöffnung gestern wieder da“, bilanzierte Thome freudig. Er dankte allen Mitstreitern, die geholfen hatten, die Petitionslisten zu verbreiten.
„Manchmal fragt man sich, was das Sammeln von Unterschriften bringt, aber hier brachte es wirklich etwas“, betonte Siebert. „Es hat nämlich gebracht, dass das Amt für Brücken und Stadtbahnbau das Verfahren personalisiert hat und dafür sorgte, dass nochmal geprüft wird.“ Man habe sicherlich mit der Brücke etwas Glück gehabt. „Aber es war auch Können, denn ganz Niehl hat zusammengehalten“, unterstrich sie. Nun sei gleichzeitig auch der Rhein-Radwanderweg von der Schweiz bis Rotterdam, der über die Brücke verlauft, wieder für Fernradler passierbar.