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Tagesfestival in NiehlAbkühlung mit Sprühflaschen bei den „Neuen Wellen“ in Köln

Lesezeit 3 Minuten
Das „Neue Wellen“-Festival fand in der „Kantine“ statt.

700 Besucher kamen zum „Neue Wellen“-Festival in der „Kantine“.

Beim „Neue Wellen“-Festival wurde am Samstag unter freiem Himmel getanzt.

32 Grad, strahlender Sonnenschein und kaum Wolken am Himmel. Das perfekte Wetter für ein Festival. 700 Zuschauer waren am Samstag nach Niehl in die „Kantine“ gekommen, um das „Neue Wellen“-Festival zu erleben. Es war das dritte Mal, dass dieses Tagesfestival von zwei Ehrenfeldern organisiert wurde. Unter freiem Himmel traten Acts wie Blush Always, Nand und die Kölner Jungs von Easy Easy auf. Wer Abkühlung suchte, konnte sich im Innenbereich die Ausstellung anschauen oder bei einer Lesung ein bisschen abschalten. Für eine willkommene Erfrischung sorgte außerdem der Stand der Eisdealer.

Veranstaltung bei hohen Temperaturen erfordert besondere Maßnahmen

Als die beiden Veranstalter Joshua von Söhnen und Patrik Thies wenige Tage vor dem Festival auf den Wetterbericht schauten, überlegten sie, wie sie den Besuchern und Besucherinnen trotz der hohen Temperaturen einen möglichst schönen und angenehmen Tag ermöglichen könnten. Bei der Location in Niehl wurden Sonnenschirme angefragt und aus sämtlichen Schnäppchenläden wurden Sprühflaschen aufgekauft, um diese mit Wasser zu befüllen und so für Abkühlung zu sorgen.

Die Kölner Band Easy Easy auf der Bühne

Die Kölner Band Easy Easy

Die Idee, selbst ein solches Event zu organisieren, kam von Söhnen und Thies, als sie sich beim Besuch eines Festivals in den Armen lagen. Sie kommen beide beruflich aus dem Marketing und haben in der Vergangenheit schon geholfen, Veranstaltungen zu organisieren. Sie haben das Ende von Corona abgewartet und die erste Veranstaltung im April 2023 in der Rufffactory in Köln mit 400 Besuchern, damals überwiegend Freunde und Freundesfreunde, organisiert. Nach dem Erfolg haben sie ein weiteres Tagesfestival im Juni 2023 im Odonien ausgerichtet. Die „Kantine“ hat Platz für 1000 Leute, größer soll es für die beiden auch nicht mehr werden. „Für uns ist es am Ende halt ein Hobby.“

Dieses Jahr wurden 700 Tickets verkauft, 60 Prozent davon sind sogenannte „Flinta“-Tickets. Menschen, die sich als Frauen, Lesben, inter, nicht-binäre, trans und agender Personen identifizieren, zahlen weniger für ihr Ticket. Damit wollen die beiden Veranstalter erreichen, dass Benachteiligungen, wie die Gender-Pay-Gap zumindest bei ihrem Festival ein bisschen ausgeglichen werden. „Natürlich wissen wir, dass wir damit nicht die Welt verändern, aber es ist symbolisch gemeint.“ Bei der Auswahl der Künstler und Künstlerin achten die beiden besonders darauf, dass nicht nur Männer auf der Bühne stehen.

Kölner sind ein sehr dankbares Publikum, immer gut zu unterhalten. Ja, die Kölner sind cool
Carlo Lüdorf, Easy Easy

Die Acts, die auftreten, suchen die beiden nach ihrem eigenen Musikgeschmack aus. Es sind vor allem kleine und Independent Artists. Als Kölner ist ihnen auch wichtig, lokale Künstler zu fördern. Dieses Jahr standen unter anderem die fünf Kölner der Band Easy Easy auf der Bühne. Sie sind mittlerweile in ganz Deutschland unterwegs, aber das Heimspiel ist für Front-Sänger Carlo Lüdorf etwas Besonderes. „Kölner sind ein sehr dankbares Publikum, immer gut zu unterhalten. Ja, die Kölner sind cool.“

Auch Anna, eine Festival-Besucherin, war von der Veranstaltung begeistert. „Ich fühle mich total willkommen. Es ist gut organisiert und alles ist schön.“ Ein bisschen Abkühlung konnten die Besucher des Festivals zumindest zum Abend genießen. Trotz strömenden Regens wurde fröhlich vor der Bühne zu den Elektro-Pop-Sounds des Würzburger Künstlers Nand getanzt.