Abbruchhaus soll weichenInvestor plant acht Stadthäuser mit Garten in Köln-Nippes
Nippes – Die Jahre der Ruinenlandschaft an der Nordstraße, Ecke Gustav-Nachtigal-Straße neigen sich dem Ende zu. Die bis vor einigen Monaten noch von einzelnen Menschen bewohnten Häuser sind inzwischen vollständig geräumt; die Entkernungsarbeiten sind angelaufen. Stellenweise schaut man ins Innere der baufälligen Häuser, an der Fassade haben sich Reviermarkierer aus der FC-Ultraszene „künstlerisch“ betätigt.
Acht Stadthäuser in Köln-Nippes
An den Bauzäunen rings um das Trümmerfeld verkündet die Projektentwicklungsfirma WvM-Immobilien GmbH bereits das Neubauvorhaben: In den nächsten Jahren sollen hier 24 Wohneinheiten entstehen – acht Stadthäuser mit kleinem Garten, sowie 16 Eigentumswohnungen in den darüber liegenden Geschossen. Auch eine Tiefgarage mit 36 Stellplätzen gehört zum neuen Objekt, von denen einige auch an Interessenten in der Nachbarschaft gehen könnten. Vertriebsstart ist im vierten Quartal 2021. Die historische Kretzer-Villa an der Nordstraße 17a ist ebenfalls Teil des Projekts.
Das denkmalgeschützte Haus soll kernsaniert in neuem Glanz erstrahlen. „Uns war es wichtig, der Villa mehr Entfaltungsspielraum zu geben“, erklärt Erika Werres, Geschäftsführerin der Projektgesellschaft, in einem Presse-Statement. „Vorher war das Haus sehr eingebaut, künftig wird es frei stehen“.
Warten auf die Baugenehmigung
Der genaue Baustart ist noch ungewiss. Man warte noch auf die Baugenehmigung, so WvM-Pressesprecherin Juliane Hein. „Ab Baubeginn rechnen wir mit einer Bauzeit von circa 24 Monaten.“ Bereits vor einigen Jahren waren die Abbrucharbeiten am Ensemble gegenüber der Gaststätte „Hahnheiser“ angelaufen; die Stadt verhängte jedoch einen Baustopp. Seitdem trugen die halb-abgerissenen Gebäude und die Trümmer im Hof nicht unbedingt zur Aufwertung der Straße bei. Beim Betrachten fühlte man sich unweigerlich an Bilder aus dem kriegszerstörten Köln erinnert.
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In der Nachbarschaft regen sich allerdings auch Bauchschmerzen, wegen der modernen Gestaltung, die nicht zur Umgebung passe. „Der Neubau macht das ganze Bild eines alteingesessenen Veedels kaputt“, klagt eine Nachbarin. Sie und andere Anwohner konnten die Pläne bereits einsehen. „Die Bauten sind quadratisch, vielleicht auch praktisch, dafür aber gesichts-, beziehungsweise fantasielos – und mit Flachdach.“ Hingegen hätten die Häuser in der Umgebung sämtlich Satteldächer. Schade sei zudem, dass es wohl wieder hochpreisiger Wohnraum werde und nicht an Alleinerziehende, Senioren oder Studenten gedacht sei.