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ErweiterungBauarbeiten für neue Edith-Stein-Schule in Nippes haben begonnen

Lesezeit 3 Minuten
Impressionen vom Baufeld der Edith-Stein-Realschule. Nur an den Rändern des Grundstücks blieben, wie vorgesehen, Bäume stehen.

Impressionen vom Baufeld der Edith-Stein-Realschule. Nur an den Rändern des Grundstücks blieben, wie vorgesehen, Bäume stehen.

Die vorbereitenden Tiefbauarbeiten für Neubau und Erweiterung der Edith-Stein-Realschule sind gestartet. Nachbarn beklagen die Baumfällungen.

Der zweite Teil der Schulbauarbeiten am Niehler Kirchweg ist in seine heiße Phase eingetreten: Nach der Fertigstellung der Erweiterungsbauten für das Barbara-von-Sell-Berufskolleg, das zu Schuljahresbeginn in seine neuen Räume zog und bei einem Schulfest Anfang November deren offizielle Eröffnung feierte, kommt nun der Bau der benachbarten Edith-Stein-Schule am Niehler Kirchweg 120 an die Reihe.

Auf dem rund 10.000 Quadratmeter großen Grundstück haben die Tiefbauarbeiten begonnen, die laut des ausführenden Unternehmens Nesseler bis August 2025 andauern werden. Danach schließt sich, bis ungefähr Ende 2027, die Hochbauphase an.

Umzug und Neubau der Realschule Nippes

In Vorbereitung auf die Arbeiten ist die 1896 als Mädchen-Mittelschule im Kunibertsviertel gegründete Realschule mit knapp 500 Plätzen, die seit 1963 in Nippes sitzt, bereits im Januar 2022 in Interims-Container im Toni-Steingass-Park gezogen.

Im Februar 2023 begann der Abbruch der Altgebäude; lediglich ein Riegel des Altbaus blieb stehen. Im Rahmen des mit rund 15 Millionen Euro budgetierten Schulbauprojekts soll eine Küche entstehen, die auch das Berufskolleg mitversorgt. Außerdem sind mehr als 100 Tiefgaragen-Stellplätze im Untergeschoss des Neubaus geplant.

Nachbarschaft entsetzt über Ausmaß der Fällungen

Bereits im vergangenen Jahr waren rund 20 Bäume gefällt worden, nun, kurz vor Beginn des Tiefbaus, weitere etwa 30. Die Nachbarschaft im gegenüberliegenden Haus Niehler Kirchweg 63 ist aufgrund des Umfangs der Fällungen entsetzt. „Hier sieht es nun aus wie auf dem Mond“, klagt Peter Heim, ein Mitglied der Hausgemeinschaft.

Insbesondere der Verlust einer prächtigen Platane direkt am Niehler Kirchweg mit weitverzweigtem Stamm und 19 Metern Kronendurchmesser betrübt ihn sehr. „Zumindest dieser Baum hätte stehenbleiben müssen, sowohl nach den ursprünglichen als auch nach den aktualisierten Plänen.“ Die Bäume an der Ecke des Grundstücks nahe der Hochbahn, sowie eine Baumgruppe im rückwärtigen Bereich, an den Toni-Steingass-Park angrenzend, blieben hingegen – wie geplant – bestehen.

Als im Jahr 2021 die Einzelheiten der beiden Schulbauprojekte bekannt geworden waren, stellte sich heraus, dass hierfür insgesamt 102 Bäume hätten fallen sollen. Die daraufhin gegründete Bürgerinitiative „Natur für Nippes“ schaffte es in Zusammenarbeit mit der Bezirksvertretung Nippes und der Verwaltung, ein Drittel der ursprünglich zur Fällung vorgesehenen Bäume zu erhalten.

Nachpflanzungen auf Schulgrundstück geplant

Wie die Verwaltung inzwischen mitteilte, hätten sich, was die Platane betrifft, die Pläne zwischenzeitlich geändert. „Aufgrund der Planungsfortschreibung durch den Generalunternehmer und den daraus sich ergebender baulicher Erfordernisse haben sich Änderungen hinsichtlich der Baumfällungen ergeben“, heißt es aus der städtischen Gebäudewirtschaft. „Daher wurden Bäume gefällt, welche nicht Gegenstand der damaligen Ortstermine mit der Bürgerinitiative waren.“

Die Platane läge an der Einfahrt zu den Baustellen-Bürocontainern direkt am Niehler Kirchweg, außerdem nahe an einer Spundwand für eine Baugrube. Es bleibe aber beim Plan, 24 Bäume auf dem Realschul-Grundstück neu zu pflanzen. „Zusätzlich wurden bereits zehn Bäume im Toni-Steingass-Park neu angepflanzt.“