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Konzert auf SBK-Campus„Räuber“ lassen 300 Senioren singen und tanzen

Lesezeit 2 Minuten
Die „Räuber“ vor rund 300 Gästen auf der Bühne des SBK-Festsaals.

Die „Räuber“ vor rund 300 Gästen auf der Bühne des SBK-Festsaals.

Zu einem exklusiven Auftritt kamen die fünf Stars in den SBK-Festsaal. Eine Gruppe von Bewohnern hatte sich das Konzert gewünscht, der Förderverein ermöglichte es.

Warum sie sich eigentlich „Räuber“ nennen, wollte eine Frau unter den zehn Senioren aus verschiedenen Häusern der Sozial-Betriebe Köln (SBK) wissen, die sich das Konzert der kölschen Combo auf dem SBK-Campus gewünscht hatten. „Natürlich verstehen wir darunter nicht den Dieb“, antwortete Leadsänger Sven West schmunzelnd. „Sondern eher den Herzensräuber, wie beim bekannten Song der Höhner.“

Was denn ihre Lieblingssongs wären, fragten die fünf „Räuber“ im Gegenzug ihre betagten Fans. Und hierbei kamen einige Lieder aus 33 Jahren Bandgeschichte zusammen – etwa „Wer hat mir die Rose auf den Hintern tätowiert“, „Wenn et Trömmelche jeht“, „Titicacasee“ oder „Und sie war nicht viel älter als 18 Jahr“.

Vorfreude auf den Auftritt: Die zehn Seniorinnen und Senioren, die sich das Konzert gewünscht hatten, mit den fünf Bandmitgliedern (in Schwarz), dem Cura-Colonia-Vorsitzenden Walter Schulz (Mitte, in Blau) sowie SBK-Seniorenzentrums-Leiterin Susanne Bokelmann (rechts darüber) und dem Team der Sozialen Betreuung.

Vorfreude auf den Auftritt: Die zehn Seniorinnen und Senioren, die sich das Konzert gewünscht hatten, mit den Bandmitgliedern, dem Cura-Colonia-Vorsitzenden Walter Schulz (Mitte, in Blau) sowie SBK-Seniorenzentrums-Leiterin Susanne Bokelmann (rechts darüber) und dem Team der Sozialen Betreuung.

„Sie haben den Wunsch für ein Konzert mit den Räubern geäußert. Und hier sind sie“, verkündete Susanne Bokelmann, Einrichtungsleiterin des Seniorenzentrums Riehl. „Denn im Rollstuhl ist es nun einmal besonders beschwerlich, auf ein externes Konzert zu gehen.“ Möglich machte den Auftritt der SBK-Förderverein „Cura Colonia“, dessen Vorsitzender Walter Schulz die Band mit anmoderierte. „Das Kölner Dreigestirn der Nippeser Bürgerwehr von 2018 hatte uns im Karneval fast 87.000 Euro gespendet“, erläuterte Schulz.

Rund 300 Auftritte jährlich – und noch drei weitere am gleichen Tag

Bevor es für das Quintett auf die Bühne des Festsaals ging, in dem bereits rund 300 Gäste Platz genommen hatten – das Team der Sozialen Betreuung hatte den Festsaal nach dem Mittagessen blitzschnell umgebaut und bestuhlt –, wartete für die Bewohner-Gruppe ein exklusiver Kennenlern-Termin mit der Band im benachbarten Konferenztrakt. Man spiele rund 300 Auftritte im Jahr, erzählte ein Crew-Mitglied im Gespräch – rund 200 allein in der Zeit vom „Elften im Elften“ bis Aschermittwoch, etwa 100 über das restliche Jahr hinweg.

Der weitere Tag hatte es für die „Räuber“ noch in sich: Später ging es nach Bonn zu einem Auftritt auf „Pützchens Markt“, dann nach Viersen zu einem Schützenfest, am Abend noch zu einer Privatparty. „Im Sommer testen wir gerne die Lieder der kommenden Session, wie sie vor Publikum ankommen.“ Ihr Aktionsradius belaufe sich auf bis zu 200 Kilometer um den Dom herum. „Wir sehen uns als Botschafter der guten Laune; wenn wir kommen, ist immer Stimmung.“

Und die gab es auch diesmal reichlich – neben den bereits genannten Liedern und dem aktuellen Hit „Oben Unten“ servierten die „Räuber“ zahlreiche weitere, wie „Schau mir in die Augen“ oder „Op dem Maat“, während Sven West durch den Saal tourte und das Publikum zusätzlich animierte.