Die Gemeinde „Gescher LaMassoret“ muss ihr Interim im Riehler Jugendgästehaus verlassen.
Kölner SynagogeJüdisch-Liberale Gemeinde sucht neue Räume
Knapp vier Jahre nach ihrem vorübergehenden Auszug aus ihrer Synagoge an der Stammheimer Straße muss sich die Jüdisch-Liberale Gemeinde Köln „Gescher LaMassoret“ erneut auf Raumsuche begeben: Weil ihre Synagoge, die frühere evangelische Kreuzkapelle, die seit 2016 zur Synagoge umgewidmet ist, saniert wird, war die Gemeinde als Interimslösung in die Gruppenräume im Untergeschoss des Jugendgästehauses am Rhein gezogen.
Doch am 30. Dezember vergangenen Jahres erhielt die Gemeinde die Kündigung zum 31. März: Die Räume würden anderweitig gebraucht. „Wir waren sehr zufrieden hier, die Räume waren optimal für uns“, sagt der Vorstandsvorsitzende Rafi Rothenberg. „Aber nun müssen wir uns nochmal nach etwas Neuem umschauen, um die Zeit bis Frühjahr oder Sommer 2025, wenn der Wiedereinzug in unsere Synagoge geplant ist, zu überbrücken. Wir suchen nun dringend eine Bleibe.“
Gemeinde hofft auf Räumlichkeiten im Kölner Norden
Hierzu hofft die Gemeinde auf Rückmeldungen, wenn jemand entsprechende Räumlichkeiten zur Verfügung stellen kann. Ideal wären zwei Räume in einer Gesamtgröße von rund 150 Quadratmetern, mit integrierter Küche. Wichtig: Die Räume müssen in dieser Zeit zur alleinigen Nutzung zur Verfügung stehen. „Wir können nämlich nicht immer alles auf- und abbauen“, so Rothenberg.
Ideal, aber keine zwingende Voraussetzung, wären Räume mit einem angrenzenden Außenbereich. Am liebsten wäre der Gemeinde ein Standort im Kölner Norden – oder ersatzweise im übrigen Stadtgebiet –, der gut mit öffentlichen Verkehrsmitteln erreichbar sei.
Die jüdisch-liberale Gemeinde „Gescher LaMassoret“, Hebräisch für „Brücke zur Tradition“, besteht seit 1996 und hat rund 200 Mitglieder. Sie gehört der Strömung des liberalen Judentums an und ist Mitglied der Union progressiver Juden in Deutschland. In der Gemeinde sind Männer und Frauen komplett gleichberechtigt. Auch ist man offen gegenüber Lesben, Schwulen und Transgendern. Bis zum Sommer 2022 wurde die Gemeinde sogar von einer Rabbinerin geleitet. Bereits seit dem Jahr 1999 nutzt die Gemeinde Räume innerhalb der damals noch evangelischen Kreuzkapelle; seit 2016 ist diese offiziell zur Synagoge umgewidmet.