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WeidenpeschKosten für Feuerwache explodieren

Lesezeit 2 Minuten

Soll für 40 statt für 20 Millionen Euro saniert werden - die Feuerwache in Weidenpesch.

Weidenpesch – Die Sanierung und Erweiterung der Hauptfeuerwache in Weidenpesch wird voraussichtlich doppelt so teuer wie angenommen. In einer vor dreieinhalb Jahren erstellten Planungsstudie sind Kosten in einer Höhe von 20 Millionen Euro aufgeführt. Aus einem neueren Papier der Stadtverwaltung geht jedoch hervor, dass mit einer Summe von 39,8 Millionen zu rechnen ist. Das rot-grüne Ratsbündnis werde diese Kostenexplosion nicht so ohne weiteres hinnehmen, heißt es im Rathaus.

70 Prozent mehr Mitarbeiter

Die Feuerwehr hat ihre Wache an der Scheibenstraße 1978 in Betrieb genommen. Derzeit arbeiten dort mehr als 240 Männer und Frauen im Brandschutz, der Leitstelle und der Direktion. Das sind 70 Prozent mehr als beim Einzug. Die Sanierung und der Ausbau des Komplexes seien zwingend erforderlich, teilt die Feuerwehr mit.

Die Kostensteigerung lässt sich im Wesentlichen mit einer unzureichenden Planung erklären. So gingen die Fachleute davon aus, dass sie die Wagenhalle überbauen können, um neuen Raum zu gewinnen; statische Berechnungen des Gebäudes lagen ihnen allerdings nicht vor.

„Diese Annahme bestätigte sich im Verlauf der späteren Untersuchungen nicht“, heißt es heute. Die notwendige Änderung kostet 8,5 Millionen Euro mehr. Die Annahme, einen Teil der Fassade überbauen zu können, erwies sich ebenfalls als Irrtum. Die Befestigungen der Betonplatten, weiß man mittlerweile, seien für ein derartiges zusätzliches Gewicht nicht geeignet – und müssten ohnehin wegen Rosts „aus Sicherheitsgründen entfernt werden“.

Marode Versorgungsleitungen

Weitere Planungsmängel: Versorgungsleitungen unter dem Hof haben sich als „völlig marode“ erwiesen und müssen wider Erwarten erneuert werden. Die Frage, ob im Zuge der Sanierung Schadstoffe zu entsorgen sind, ist 2009 gar nicht erst geprüft worden. Dabei besteht „Grund zu der Annahme, dass in den 70er Jahren im Verlauf der Bauzeit des Gebäudes Baustoffe Verwendung gefunden haben, die heute nicht mehr zulässig sind und hohe Entsorgungskosten“ verursachen.

Zunächst werden sich die Fachausschüsse mit den Sanierungsplänen der Feuerwehr befassen. Die Entscheidung triff der Rat am 18. Dezember.