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HeizungsausfallMieter in Weidenpesch sitzen wochenlang in der Kälte

Lesezeit 2 Minuten
An einer Straße steht ein mehrstöckiger Wohnblock.

Dieses Haus an der Rennbahnstraße war von einem mehrwöchigen Heizungsausfall betroffen.

Wegen eines Heizungsschadens saßen die Mieter an der Rennbahnstraße für Wochen in der Kälte. Inzwischen gibt es eine mobile Heizeinheit vor dem Haus.

Ganze neun Grad zeigt das Thermometer beim Besuch des Reporters im Badezimmer von Jan Felter, das er – wegen der hohen Stromkosten für die ersatzweise aufgestellten Heizlüfter – bewusst nicht beheizt. In seinem Wohnzimmer dagegen laufen die Radiatoren, nur dort ist es dauerhaft auszuhalten. Warmwasser, etwa für die Körperpflege, bereitet er sich auf der Herdplatte zu. „Es gibt Leute bei uns im Haus, die schon ein halbes Jahr mehr oder weniger in der Kälte sitzen“, erzählt er, der seit 2006 im Objekt wohnt. „Aber das eigentliche Problem ist die intransparente Kommunikation.“

Im Mehrparteienhaus an der Rennbahnstraße 145 war bereits seit geraumer Zeit die Heizungsanlage gestört; seit einigen Wochen war sie komplett ausgefallen – einschließlich der Weihnachtstage. Offenbar ist ein Wasserverlust in der Heizung die Ursache; Wasser transportiert im Heizsystem die Wärme. „Wir haben uns zuvor als Mieter damit beholfen, immer wieder und sozusagen im Schichtbetrieb Wasser in die Heizung im Keller zu schütten, damit das System nicht ausfällt.“

Techniker der Vonovia und andere Handwerker gingen ein und aus

Etwa um den 10. Dezember herum hatte die Heizung mehr oder weniger komplett ihren Dienst eingestellt. Seitdem waren mehrere Techniker im Haus, sowohl von der Vermieterfirma Vonovia als auch vom beauftragten Technik-Dienstleister B&O. Von den Handwerkern habe es geheißen, man prüfe die Ursache. Die Firmen schöben die Verantwortung zwischen sich hin und her, klagen mehrere Personen im Haus.

Als schnelle Überbrückung hatte Vonovia Heizlüfter im Haus verteilt – die jedoch ins Geld gehen. „Wenn ich bei mir alle Räume einigermaßen auf Temperatur halten will, brauche ich 35 kWh Strom pro Tag“, so Felter. Dies wären alleine hierfür rund 1000 kWh, knapp 400 Euro Kosten, im Monat; gewöhnlich braucht ein Single-Haushalt nur etwa 1500 kWh Strom – im Jahr. Felter, wie auch weitere Bewohner, hatten schon den Mieterverein kontaktiert.

Mobile Heizanlage sorgt interimsweise für Wärme und Warmwasser

Inzwischen ist der Notfall aber überwunden: Just während des Besuchs des Reporters wurde eine mobile Heizeinheit vor dem Haus aufgestellt und angeschlossen, das die Heiz- und Warmwasserversorgung des Objekts temporär übernimmt. „Die Versorgung unserer Mieterinnen und Mieter in der Rennbahnstraße 145 ist durch das mobile Heizungsgerät gesichert“, bestätigt Vonovia-Sprecherin Christina Jordan. „In den vergangenen Wochen haben mehrere defekte Bauteile in der vorhandenen Heizungsanlage zu dem Ausfall geführt“, eine Reparatur der Anlage sei nicht mehr möglich. „Die Kolleginnen und Kollegen kümmern sich derzeit um eine neue Heizungsanlage, ggfs. kommt eine Wärmepumpe zum Einsatz.“