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Innovative ArchitekturDiese Kölner Schule bekommt einen Sportplatz auf dem Dach

Lesezeit 3 Minuten
Der Neubau der Schule.

So soll die neue Grundschule Antwerpener Straße mal aussehen.

Angesichts knapper Flächen geht Köln beim Bau einer Grundschule neue Wege.

Es wird eine ganz besondere Schule: Im Neubau der Grundschule Antwerpener Straße in der Innenstadt wird die erste Kölner Freiluftklasse entstehen, die auf dem Dach einer Schule untergebracht ist. Auf der 320 Quadratmeter großen Dachfläche wird außerdem noch ein großes Außensportfeld errichtet, das dann über der neuen Sporthalle liegen wird.

Auch sonst wird die neue Innenstadt-Grundschule ziemlich grün: Neben einem begrünten Innenhof wird auch eine Wand zum Hof begrünt und als Spielwand zum Klettern nutzbar gemacht. Dazu sind Außenarbeitsplätze, ein Schulgarten und eine Leseterrasse vorgesehen. Mit der Schule, deren Entwurf aus dem Büro „Architektei Mey“ stammt, will die Stadt zeigen, wie auch mitten in der Innenstadt unter beengten Bedingungen moderne und räumlich großzügige Bildungsarchitektur entstehen kann.

Doppelte so viel Fläche im Neubau

Dafür muss nun die alte Schule, die nach dem Zweiten Weltkrieg wieder aufgebaut wurde und mit 3400 Quadratmetern viel zu klein war, erst mal weichen. Es fehlten nicht nur Räume für die Ganztagsbetreuung und eine moderne Turnhalle, auch für eine Mensa, eine Bibliothek oder Fahrradabstellplätze gab es keinen Platz. Nachdem auch noch der Bausubstanz ein „mangelhaft“ bescheinigt worden war und zudem statische Mängel festgestellt wurden, fiel die Entscheidung für einen Neubau. So wie dieser nun geplant ist, kann der nutzbare Raum für die Schülerinnen und Schüler auf derselben Grundfläche künftig mehr als verdoppelt werden. Das neue Gebäude wird 10.590 Quadratmetern Geschossfläche haben.

Der Innenhof einer Schule.

So sieht der Altbau der Grundschule Antwerpener Straße aus.

Dabei ist die Baustelle in der engen innerstädtischen Lage eine große logistische Herausforderung. Schließlich liegt der Bau mitten im eng bebauten Belgischen Viertel. Derzeit werden führt das beauftragte Abbruchunternehmen noch eine Schadstoffsanierung in dem Altbau durch. Erst danach kann dann der Altbau Stück ab Sommer Stück für Stück abgerissen werden, bevor der Neubau beginnt. Weil der gesamte Bauplatz von Wohnbebauung umgeben ist, müssen dann alle Materialien und sämtliches Gerät über den innenliegenden Schulhof angefahren werden. Die drei großen alten Bäume werden dabei während der Bauphase besonders geschützt.

Ringtausch zwischen sechs Kölner Schulen

Die Schulgemeinschaft der Grundschule Antwerpener Straße selbst ist schon mit Beginn dieses Schuljahres in ein neu gebautes Interim am Grüngürtel in der Kreutzerstraße eingezogen. Die beiden dort am Grüngürtel entstandenen Modulbauten sind die Basis eines in der Kölner Schulbaugeschichte einmaligen Ringtauschs: In den zwei Interimsbauten sollen nacheinander sechs dringend erneuerungsbedürftige Innenstadtschulen einziehen.

Währenddessen werden ihre Stammschulen entweder abgerissen und neu gebaut oder generalsaniert. Die Grundschule Antwerpener Straße hat da den Anfang gemacht. Wenn der Neubau an der Antwerpener Straße fertig ist, wird als nächste Schule die Gesamtschule Freie Schule Köln dort einziehen, die dann saniert wird. In das zweite neue Schulinterim am Venloer Wall 13 soll – wenn alles nach Plan läuft – in den Sommerferien die Montessori-Grundschule Gilbachstraße einziehen.

Wenn deren Gebäude saniert ist, folgt die Förderschule Blumenthalstraße in das Modul-Interim. In dem Gebäude der Blumenthalstraße wird dann die Grundschule Bernhard-Letterhaus-Straße untergebracht. Eigentlich sollte auch das Interim am Venloer Wall schon zu Beginn dieses Schuljahres fertig sein. Aber zahlreiche Naturschutz-Eingaben rund um das Bauvorhaben hatten das Projekt um mehr als ein Jahr verzögert und erheblich verteuert.