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Satirischer Wochenrückblick111 Orte, die in Köln besonders schön verschandelt wurden

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Kölns jüngster Schandfleck: ein Container als Anlaufstelle für Drogenabhängige auf dem Neumarkt

  1. Über Köln und die Kölner kann unser Autor Peter Berger manchmal nur den Kopf schütteln – oder schallend lachen.
  2. In seiner satirischen Köln-Kolumne „Die Woche”, in der er die Nachrichten der vergangenen sieben Tage humoristisch verarbeitet.
  3. Warum Köln ein Verunstaltungshandbuch und Führungen zu den schönsten Schandflecken braucht

Köln – Liebes Ordnungsamt! Auch wenn es jetzt kälter wird, wir Kölner sitzen ja immer draußen. Aber bei der Wahl meines Lokals werde ich die Anforderungen des Gestaltungshandbuchs der Stadt Köln ab sofort peinlich genau einhalten.

Ich werde darauf achten, dass Schirme, Tische und Stühle wie vorgeschrieben in gedeckten Grau- und Brauntönen gehalten sind und ich in meinem ästhetischem Empfinden nicht von schreiend roten Kissen auf weißen Stühlen angebrüllt werde.

Wenn das alle machen, können Ihre Mitarbeiter endlich damit aufhören, die Wirte zu schikanieren, weil die Aufwertung des städtischen Umfelds ja dann der Markt regelt.

Das erste Verunstaltungshandbuch der Stadt Köln

Die so gewonnene Arbeitszeit könnten die Kontrollstreifen nutzen und an der ersten Auflage des Verunstaltungshandbuchs der Stadt Köln zu arbeiten. Titel: 111 Orte, die wir besonders schön verschandelt haben. Ich bin mir sicher, dass daraus ein Buch für jedes Veedel wird.

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Shabby Chic ist dermaßen in, dass Köln-Tourismus mit geführten Spaziergängen zu den schönsten Schandflecken in eine Marktlücke stoßen wird. So etwas gibt es nicht mal in Berlin! Und da sieht es auch schon verdammt übel aus.

Weiteres Alleinstellungsmerkmal neben Kölner Dom

Sonderführungen in Straßen mit der höchsten Aufkleber-Dichte oder an Orte, an die auf der ganzen Welt außerhalb von Köln niemand jemals einen Container hingesetzt hätte, sind gegen Aufpreis buchbar. Damit hätte die Stadt neben dem Dom endlich ein Alleinaufstellungsmerkmal.

Natürlich muss es auch Postkarten, Kugelschreiber, Schneekugeln und den ganzen Merchandising-Quatsch geben. Und T-Shirts mit dem Schriftzug: Veedel-Verschandeler.