Gold ist das Ziel – und ein Kölner Rapper will dabei helfen. Jolle, der mit bürgerlichem Namen Patrick Deus heißt, hat den deutschen Basketballern zu den Olympischen Spielen einen Song gewidmet. Mit seiner inoffiziellen „DBB Hymne“ (Deutscher Basketball Bund) wolle er die Mannschaft auf ihrem Weg zum Finale „pushen“, schreibt er unter dem Youtube-Video zum Song. Am Dienstag steht für die deutschen Basketballer das Olympia-Viertelfinale in Paris an.

„Ihr seid das Team und siegt, wie ihr’s verdient. Ihr seid das Team und das Ziel ist anvisiert“, rappt Jolle im Refrain. Im Musikvideo zum Song dribbelt Jolle im Nowitzki-Trikot auf dem Basketballplatz im Grüngürtel, der Colonius ragt im Hintergrund über die Bäume. Produziert wurde das Lied von dem Kölner Mr. Kohlrabiman.

Auf Instagram hat der 32-jährige gebürtige Osnabrücker mit seinem Song bereits die Aufmerksamkeit der Mannschaft erreicht. Kapitän Dennis Schröder findet es offenbar heiß – so interpretiert Jolle das Flammen-Emoji, dass der Basketballspieler unter dem Video kommentiert hat.

Leidenschaft für Basketball an der Spoho entfacht

Seine Leidenschaft für Basketball begann während seines Studiums an der Deutschen Sporthochschule Köln. Den Basketballkurs habe er direkt ein zweites Mal belegt – obwohl er das nicht musste. Während seines Referendariats, das er im Herbst 2022 abschloss, hat Jolle in Köln auch im Verein Basketball gespielt. Als dann 2021 die Basketball-Europameisterschaft der Männer unter anderem in Köln ausgetragen wurde, war er Gast in der Lanxess-Arena – und da startete auch sein Enthusiasmus für die Basketball-Nationalmannschaft. „Ich war sofort mega begeistert“, sagt Jolle.

Im Fernsehen fieberte er dann weiter bis zum Halbfinale mit, wo Deutschland gegen Spanien ausschied. Auch die Weltmeisterschaft 2023, aus der Deutschland als Sieger hervorging, verfolgte er gespannt vor dem Bildschirm. Was ihn, der mit Fußball aufgewachsen ist, am Basketball gefalle: „Es ist zum Schauen das spannendere Spiel.“ Ein Fehler bei einem sonst guten Spiel sei nicht so entscheidend wie beim Fußball.

Jolle, hinter dem Künstlernamen steckt keine „coole Story“, wie der Rapper verrät. Es sei ein Spitzname aus Schulzeiten. So lange reicht auch seine Begeisterung für Rapmusik zurück: „Ich schreibe schon, seitdem ich elf Jahre alt bin.“ Sein älterer Bruder sei in einer Rap-Crew aktiv gewesen, so kam auch der jüngere zu der Musik. Während des Studiums und Referendariats hat er noch nebenbei gerappt, bei kleinen Konzerten und Festivals, als Support-Act, viel in der Battle-Rap-Szene. Nach dem Referendariat hat sich Jolle dann gegen den Beruf als Sport-Lehrer entschieden, seit zwei Jahren widmet er sich ganz seiner Musik. Ein Album hat er schon rausgebracht, sein Geld verdient er aber hauptsächlich auf Hochzeiten: Dort rappt er personalisierte Songs für das Brautpaar.