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Piet KlockeSex – wunderbar, macht aber Arbeit

Lesezeit 2 Minuten

Piet Klocke und Simone Sonnenschein in der Comedia

Köln – Es ist so eine Sache mit der Erwartungshaltung. Piet Klocke kann spätestens jetzt ein Lied davon … – aber fangen wir vorne an, sonst geht’s von unserer Zeit ab. Der Meister der unvollendeten Sätze hatte bei der WDR-Gala „Voll auf die Ohren“ schon so manchen Brüller gelandet, schwenkte dann aber ab ins Vorlesen von Aphorismen und Dada-Sprüchen aus seinem Buch „Kann ich hier mal eine Sache zu Ende?!“ Die Folge: Die Lacherquote ging senkrecht in den Keller. Nicht, dass die Lesung schlecht gewesen wäre, im Gegenteil. Aber es war nicht das, was das Publikum hören wollte, und Klocke wirkte sichtlich angeschlagen.

Klocke, wie man ihn kennt

Für Montagabend stand nun die komplette Comedy-Lesung in der Comedia auf dem Programm. Aber Klocke, Profi und zudem sensibel, hatte flott umgeschaltet: Nur kurz ein paar Sprüche aus dem Buch, dann der Klocke, wie man ihn kennt: atemlos haspelnd, philosophierend über Gott und die … und zudem mit Simone Sonnenschein, dem genialen saxophonspielenden Side-Kick. Zur zweiten Hälfte tauchte Sonnenschein gar in Klockes Anzug auf, setzte sich an den Tisch und parodierte die Parodie des zerstreuten Professors – köstlich!

Klocke zog alle Register, erzählte von Hummeln, die beim Fliegen keine Ahnung vom Zwischengas haben und analysierte die Medienlandschaft: „Fernsehen ohne Werbung gibt es nicht mehr – nur noch bei der Darmspiegelung.“ Er pries die Vorzüge von Papier-Unterwäsche: „Die kann man der Wäscherei zufaxen“ und relativierte „Sex – wunderbar. Macht aber viel Arbeit.“ Und die Klocke-Welt war wieder in Ordnung.

www.koeln-comedy.de

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