Nilz Bokelberg, Donnie O’Sullivan und Markus Herrmann moderieren seit 2015 den Podcast „Gästeliste Geisterbahn“. Die Themen entstehen spontan.
Live-Podcast im GloriaWenn „Gästeliste Geisterbahn“ nach Köln kommt, weiß keiner, was passieren wird
Was das Publikum am 27. und 28. August im Gloria-Theater erwartet, weiß noch niemand so ganz – selbst die nicht, die an diesen Abenden auf der Bühne sitzen werden. Der frühere Viva-Moderator und Autor Nilz Bokelberg, Moderator und Musiker Donnie O’Sullivan und der Autor Markus „Herm“ Herrmann gehen mit ihrem Podcast „Gästeliste Geisterbahn“ auf Tour – und starten mit gleich zwei Terminen in Köln.
Seit 2015 setzen sich die drei Entertainer regelmäßig zusammen, das Ergebnis ist jeweils eine halbe bis ganze Stunde, in der sie spontan über das sprechen, was sie gerade beschäftigt. Jede Woche wird eine neue Folge veröffentlicht. Die Themen sind dabei quasi unbegrenzt. Donnie O’Sullivan erinnert sich, dass das Trio sich in einer der ersten Folgen noch versprochen habe, etwa keine „Pimmel-Witze“ zu machen und nicht über die Serie „Game of Thrones“ zu sprechen. „Wir sind nicht unbedingt immer die, die ihre eigenen Regeln durchziehen“, kommentiert er das Vorhaben neun Podcast-Jahre später.
Motto der Live-Tour lautet „Sind wir die Ottos?“
Podcasts ohne Themeneingrenzung oder große Vorbereitung werden gerne auch als „Laber-Podcast“ bezeichnet. „Laber-Podcast ist meines Erachtens tatsächlich ein eigenes Genre, in dem wir halt seit Anbeginn der deutschen Podcast-Zeit dabei sind. Ich finde das nicht despektierlich, es trifft es eigentlich sehr auf den Punkt“, sagt Bokelberg zu dieser Bezeichnung. Herrmann ist da etwas anderer Meinung: „Ich mag das Wort ‚labern‘ nicht, weil es klingt, als würde man da keine Energie reinstecken. Aber wir haben schon den Anspruch, dass am Ende etwas Unterhaltsames dabei rauskommt.“ Bokelberg: „Deswegen sind wir ein energetischer Laber-Podcast.“
Das Motto der Live-Tour lautet „Sind wir die Ottos?“. In unregelmäßigen Abständen besprechen Bokelberg, O’Sullivan und Herrmann von Zuhörern eingeschickte Situationen und beantworten schließlich die Frage „Bin ich der Otto?“ – eine Frage, die sich Bokelberg täglich stelle, wie er verrät.
Was nun genau inhaltlich bei den Live-Shows passieren werde, entscheide sich spontan. Macht das nicht nervös? Nein, sagt Herrmann: „Ich weiß einfach, dass etwas passieren wird und wir uns gut ergänzen.“ Das „blinde Vertrauen“ aus der langen Zusammenarbeit könne bei Bokelberg dagegen die Aufregung nicht ganz abstellen. Anfangs sei Herrmann davon immer irritiert gewesen, „weil er die sehr seltsame Eigenschaft hat, dann müde zu werden“. Bokelberg gähne also vor Auftritten viel. Bei O‘Sullivan sehen die Nervositätssymptome dagegen ganz gewöhnlich aus: „Mir wird schlecht.“
Warum die frühere Heimatstadt von Bokelberg, der Köln sogar ein Buch widmete („Nice to meet you, Köln!“), als einziger Tourstopp eine so hohe Nachfrage hatte, dass direkt eine Zusatzshow geplant wurde, können die drei Entertainer auch nicht ganz erklären. „In Köln ist die Stimmung immer super, da ist es immer mit am schnellsten ausverkauft“, sagt Bokelberg. Sie seien wahrscheinlich nirgends so oft aufgetreten wie im Gloria, vermutet Herrmann. Der 27. August ist ausverkauft, für die Zusatzshow am 28. August gibt es noch Tickets.