Ärztemangel in KölnPorzer behandeln Rheuma-Patienten

Rheuma wirkt sich oft besonders auf die Hände aus. Mit der neuen Ambulanz des Krankenhauses Köln Porz am Rhein, die speziell auf Rheuma-Patienten ausgerichtet ist, soll der Spezialistenmangel in Köln etwas aufgefangen werden.
Copyright: Ilona Surrey Lizenz
Porz – Seit April hat das Medizinische Versorgungszentrum Porzer Rheumazentrum, kurz MVZ PoRZ, seine Türen für Kassen- und Privatpatienten geöffnet. „Damit kommen wir dem großen Bedarf entgegen, der in Köln herrscht“, sagt Professor Dr. Johannes Strunk, Leiter des MVZ PoRZ.
Der Mangel an internistischen Rheumatologen ist gravierend. In Köln gebe es mehr als 10.000 Erkrankte, schätzt Strunk die Lage ein. Doch nach Auskünften der Kassenärztlichen Vereinigung Nordrhein stehen Patienten nur drei Praxen für Kassenpatienten und zwei Privatpraxen von niedergelassenen Ärzten sowie die Rheumatologen der Uniklinik zur Verfügung. 20 Fachärzte wären jedoch laut des Deutschen Rheumaforschungsinstituts Berlin in der Millionenstadt notwendig. Eine solchen Arzt-Patienten-Relation hat für Erkrankte wochen- bis monatelange Wartezeiten auf einen Termin zur Folge. Das neu etablierte Medizinische Versorgungszentrum in Porz soll nun die Lage etwas entschärfen. Bislang lag der Schwerpunkt des Krankenhauses in der stationären Versorgung von Rheumapatienten; 22 Betten gibt es für akut Erkrankte.
Zur Erweiterung um die Ambulanz gibt es für Strunk noch einen Grund: „Es gibt seit einigen Jahren für bestimmte Formen entzündlich rheumatischer Erkrankungen hochwirksame Medikamente, die den Entzündungsprozess im Gewebe und in den Gelenken wirksam blockieren können, sogenannte Biologika. Sie werden gespritzt oder als Infusion gegeben. Solche Therapien können aufgrund des erforderlichen Fachwissens nur durch hierin erfahrene Rheumatologen bei gleichzeitiger engmaschiger Betreuung des Patienten eingesetzt werden.“
Bei der Rundumversorgung von der Diagnose der Erkrankung bis hin zur Behandlung nach neuesten Erkenntnissen steht Strunk ein Team von vier weiteren Fachärzten und vier Helferinnen zur Seite. „Auch bei uns gibt es inzwischen Wartezeiten“, so der Arzt. „Wir wollen jedoch für Patienten mit akuten Schmerzen das System verbessern.“