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Porzer SPD empört„Der Schulnotstand wird immer größer“

Lesezeit 3 Minuten
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Das Gebäude an der Berliner  Straße könnte künftig eine neue eigene Schule beherbergen. Als Ausweichstandort bei  anstehende Schulsanierungen würde es damit wegfallen. 

Ensen/Westhoven – Da weiß die rechte Hand nicht, was die linke tut. So in etwa versteht die Porzer SPD die Mitteilung der Verwaltung an die Bezirksvertretung Porz. Aus der geht hervor, dass der bisherige Teilstandort der Förderschule an der Berliner Straße verselbstständigt und vergrößert werden soll – also eine eigene neue Schule. Bisher ist die Berliner Straße eine Dependance der Förderschule Lernen Thymianweg in Höhenhaus und beansprucht nur einen Teil des Schulgebäudes.„Diese Planung schränkt ganz klar weitere schulische Optionen ein“, schimpft SPD-Fraktionschef Simon Bujanowski. So sei der Standort Berliner Straße in der aktuellen städtischen Schulentwicklungsplanung 2020 „explizit als Ausweichstandort für die aus allen Nähten platzenden GGS Hohe Straße vorgesehen“.

SPD kritisiert Kölner Verwaltung scharf

Auch erinnert Bujanowski an die seit langem politischen Bestrebungen, die marode Turnhalle auf dem Schulgrundstück an der Berliner Straße zu sanieren oder für den Neubau des seit 2019 geschlossenen Lehrschwimmbeckens an der Grundschule zu nutzen. „Diese Pläne scheinen nun alle Makulatur. Verwaltung und Dezernat nehmen anscheinend ihre eigene Planung nicht ernst, und wagen nicht, das offen auszusprechen“, so Bujanowski.

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Die Grundschule  Hohe Straße soll erweitert werden. Als Ausweichquartier während der Bauarbeiten sollte eigentlich die Schule an der Berliner Straße dienen. 

Wie die Verwaltung mitteilt, steigt die Zahl der Förderschülerinnen und -schüler. Waren es im Schulahr 2017/2018 noch 80 Schülerinnen und Schüler gewesen, sind es im Schuljahr 2021/2022 rund 150. Das wiederum führe „zu wachsenden Anforderungen an Schulorganisation und –verwaltung“.

„Lösungsvorschläge mit einem Federstrich gelöscht“

Damit sei unter anderem auch die derzeit eingeschränkten Präsenzzeiten von Schulleitung und Sekretariat an den jeweiligen Teilstandorten gemeint. Deswegen hätten sowohl Schulkonferenz als auch Schulpflegschaft der städtischen Förderschule Thymianweg sich in einem Schreiben an das zuständige Dezernat gewandt, mit der Bitte, den Teilstandort in Westhoven zu verselbständigen.

In der von Bildungsdezernent Robert Voigtsberger gezeichneten Mitteilung heißt es, dass die dargestellten Argumente für die Verwaltung nachvollziehbar sei. Daher arbeitet die Verwaltung an einer Beschlussvorlage zur Verselbständigung des Teilstandortes in Westhoven zum Schuljahr 2023/24.

Zwar wisse man um den Anstieg der Anzahl von Förderschülerinnen und Förderschülern, heißt es seitens der SPD, doch sorgt die Mitteilung dennoch für Kopfschütteln. „Sämtliche von uns Kommunalpolitikerinnen und -politikern eingebrachten Lösungsvorschläge und die Beschlüsse der Bezirksvertretung zum Schulnotstand in Ensen/Westhoven wurden mit einem Federstrich gelöscht“, kritisiert SPD-Bezirksvertreterin Bettina Jureck. „Sollte sich der aktuelle Plan durchsetzen, sind weitere Engpässe vorprogrammiert“, der Schulnotstand werde immer größer.

Schulturnhalle verfallen lassen, Lehrschwimmbecken geschlossen

Zuerst habe die Stadt die Schulturnhalle an der Berliner Straße verfallen lassen, dann das Lehrschwimmbecken an der GGS Hohe Straße geschlossen. Wenn die Ensener Grundschule in den kommenden fünf bis sieben Jahren neugebaut werde, wie es im Schulbaupaket II steht, werde es während der Bauphase an Ausweichplätzen im Ort fehlen. „Werden dann die Grundschülerinnen und -schüler aus Ensen/Westhoven nach Höhenhaus in eine Grundschule gefahren, während die Förderschüler aus Höhenhaus nach Westhoven gebracht werden?“ fragt Jureck sarkastisch.

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So weit hergeholt scheint das nicht: Bereits jetzt würden die Schülerinnen und -schüler mit dem Bus nach Finkenberg zum Sportunterricht gefahren, obwohl es an der Berliner Straße eine Schulturnhalle gibt. Die müsse nur endlich mal saniert werden, betont Jureck.