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Düker-ArbeitenTrinkwasserleitung unter dem Rhein

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Rhein-Energie-Netzvorstand Andreas Cerbe stellt das Projekt vor. Die neue Leitung muss zunächst gespült werden.

  1. Rhein-Energie verknüpft Versorgungsgebiete - Trasse führt vom Wasserwerk Westhoven bis zu den Poller Wiesen

Poll – Die Rhein-Energie verlegt seit Wochenbeginn und voraussichtlich bis zum Oktober 2019 eine neue Trinkwasser-Transportleitung in Poll und Westhoven. Die Arbeiten sind Teil des Vorhabens, das links- und rechtsrheinische Trinkwassernetz miteinander zu verbinden. Geografisch und historisch bedingt sind beide Versorgungsgebiete bislang voneinander getrennt.

Nun baut die Rhein-Energie einen Leitungstunnel unter dem Rhein zwischen Marienburg und Poll. Das Unternehmen teilt mit, die Investition diene einer qualitativ hochwertigen Trinkwasserversorgung für die nächsten Jahrzehnte. Die Verbindung der beiden Wassernetze ermögliche in Zukunft eine gleichmäßige Auslastung des gesamten Versorgungssystems. Dies werde sich für die Kunden vor allem im Linksrheinischen besonders an heißen Tagen mit hohem Wasserbedarf auszahlen.

Rechtsrheinisch betreibt die Rhein-Energie fünf Wasserwerke und linksrheinisch drei. Über den Düker unter dem Rhein kann künftig bei Bedarf Wasser aus der rechtsrheinischen Wassergewinnung ins Linksrheinische fließen. Auch in Gegenrichtung kann Wasser aus dem Kölner Westen durch den Leitungstunnel ins Rechtsrheinische gelangen, das dürfte jedoch nur sehr selten der Fall sein. Die Vermischung werde für die Kunden keine spürbare Veränderung der Wasserqualität bringen, teilte eine Unternehmenssprecherin mit.

Mehrere Bauabschnitte

Erste Arbeiten für das Projekt haben schon im Frühjahr vergangenen Jahres auf der linken Rheinseite begonnen: Im Bayenthalgürtel wurde eine neue Trinkwasser-Transportleitung verlegt. Die Trasse der künftigen Trinkwasser-Transportleitung erstreckt sich im Rechtsrheinischen auf einer Länge von rund 3,1 Kilometern zwischen den Poller Wiesen und dem Wasserwerk Westhoven. Die Arbeiten finden in mehreren Bauabschnitten statt und dauern voraussichtlich bis Oktober 2019.

Die Rhein-Energie muss Teile der Leitung durch Landschafts-schutzgebiete und Hochwasser-Retentionsräume führen. Die Planung erfolgte daher in enger Zusammenarbeit mit den entsprechenden Behörden. Auch mit dem Baustellenmanagement der Stadt sind die Arbeiten in Dauer und Umfang koordiniert.

Um die Eingriffe in die Natur gering zu halten, verlegt die Rhein-Energie die neue Trinkwasserleitung möglichst in befestigten Wegen. Unter anderem wird in einem Teil des Weidenwegs gearbeitet, der durch die Poller Wiesen zum Campingplatz der Stadt Köln führt. Der Weidenweg ist voraussichtlich von März an abschnittsweise nur einspurig befahrbar. In dieser Zeit regelt eine Ampelanlage den Verkehr. Im Bereich des Kleingärtnervereins Köln-Poll arbeitet die Rhein-Energie ausschließlich außerhalb der Sommerferien. Um den Verkehr auf der Kölner Straße in Westhoven nicht zu beeinträchtigen, kommt dort ein sogenanntes grabenloses Bauverfahren zum Einsatz. Die neue Trinkwasserleitung wird ohne Eingriffe in die Fahrbahnoberfläche unter der Straße hindurch verlegt.

Die Trinkwasserleitung zwischen Westhoven und Poll will das Unternehmen an einen geplanten Versorgungstunnel unter dem Rhein anschließen. Dieser Düker verläuft künftig vom Heinz-Baum-Platz auf den Poller Wiesen unter dem Rhein hindurch zum Bayenthalgürtel auf der linken Rheinseite. Auf dem Heinz-Baum-Platz wird im März eine Grube für den Tunnelbau ausgehoben, in der voraussichtlich bis November 2019 gearbeitet wird. Der Tunnelvortrieb soll dort im Mai 2018 starten.

Aus Gründen des Hochwasserschutzes und um die Eingriffe in die Landschaft möglichst gering zu halten, nutzt die Rhein-Energie auch für die Baustelleneinrichtung rund um die Dükergrube vor allem befestigte Wege. Teile des Geh- und Radweges an der Alfred-Schütte-Allee werden für die Bauarbeiten in Anspruch genommen. Auf der linken Rheinseite verbindet die Rhein-Energie den Düker mit dem bestehenden Trinkwassernetz im Bayenthalgürtel. (bl)