Die Stadt hat den ehemaligen Baumarkt in Eil gekauft, hergerichtet – und sich selbst überlassen. Der Entschluss zum Verkauf kam viel zu spät. Ein Kommentar.
Untätigkeit kommt teuerStadt Köln hat Praktiker-Baumarkt in Porz vergammeln lassen
Eigentum verpflichtet – so steht es in Artikel 14 des Grundgesetzes. Doch das scheint nicht für die Stadt zu gelten. Sie hatte das Areal mit den Gebäuden für viel Geld bei einer Zwangsversteigerung erworben sowie Geld für den Umbau des ehemaligen Praktiker-Marktes als Notunterkunft für geflüchtete Menschen in die Hand genommen. Und dann? Nachdem die Menschen andernorts untergebracht worden sind, sind Gebäude und Areal verwaist. Lediglich der Parkplatz wurde für einen gewissen Zeitraum von der nahe gelegenen Hochschule für Polizei und öffentliche Verwaltung Nordrhein-Westfalen genutzt.
Ehemaliger Baumarkt in Köln-Eil wurde zum Ziel von Vandalismus
Und das für viel Geld umgebaute Baumarkt-Gebäude? Das gammelt vor sich hin. Und das muss wörtlich genommen werden. Was für die Stadt nicht mehr interessant zu sein schien, war es anscheinend für andere. Das Objekt sei trotz baulicher Sicherungen durch Vandalismus und Metall- sowie Kabeldiebstahl erheblich in Mitleidenschaft gezogen worden, heißt es seitens der Stadt. Wirklich geschert hat es die Verwaltung aber anscheinend nicht.
Was bleibt, ist ein Gebäude ohne Brandschutz, Stromleitungen, dafür mit undichtem Dach und Schimmel an Wänden und Boden. Als Winterquartier für Obdachlose oder als erneute Notunterkunft für geflüchtete Menschen völlig ungeeignet. Als die Bezirksvertretung Porz über den tatsächlichen Zustand informiert wurde, war es ihr schon peinlich, das überhaupt vorgeschlagen zu haben. Peinlicher ist es, dass der Zustand so ist, wie er ist.
Andere Pläne, was mit dem Areal passieren könnte, wurden ad acta gelegt. Warum kommt der Verkauf erst jetzt? Die Baugenehmigung für eine geänderte Nutzung der Gewerbegebäude als Notunterkunft war auf drei Jahre befristet. Jetzt soll das Areal samt Gebäude verramscht werden. Für 2,4 Millionen Euro kann es gekauft werden. Ein erhebliches Minus-Geschäft – das kommt bei den Bürgerinnen und Bürgern nicht gut an. Verständlich.