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FilmdrehPorzer Fort als Vielzweckkulisse

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Im Fort IX gedreht: Lazarett-Szenen aus dem ZDF-Dreiteiler „Unsere Mütter, unsere Väter“.

Köln – Wenn am heutigen Mittwochabend um 20 Uhr im ZDF der dritte und letzte Teil des Mehrteilers „Unsere Mütter, unsere Väter“ läuft, spielt auch Köln wieder eine heimliche Hauptrolle. Das Fort IX der ehemaligen Festungsanlage in Porz-Westhoven diente während der Dreharbeiten im Herbst 2011 als Kulisse für die Filmsequenzen, die in einem Militärlazarett spielen. Fünf Wochen lang hatte das Produktionsteam rund 1000 Quadratmeter des Geländes aufwendig umgestaltet, um es in einen Vorort des russischen Kursk in der Zeit des Zweiten Weltkriegs zu verwandeln.

Die ehemals preußische Festungsanlage wurde 1877 errichtet und diente bis 1955 als Teil der belgischen Militäranlagen sowie nach dem Rückzug der Belgier bis zum Jahr 2000 als Pferdestall. Seitdem steht das Gebäude, das dem Bundesamt für Immobilienaufgaben gehört, leer und ist ungenutzt. „Wir hatten damals das Angebot, das Fort für einen Euro zu kaufen“, sagt Robert Schwienbacher vom Kölner Festungsmuseum. Doch das sei nicht möglich gewesen, weil das Gelände östlich des Gremberger Rings und nördlich der Kölner Straße touristisch ungünstig gelegen sei. Lediglich zum „Tag der Forts“ können Besucher die Festungsanlage besichtigen.

„Der Ansturm darauf ist sehr groß – allein im vergangenen Jahr kamen 150 Leute zum Fort IX“, erinnert sich Schwienbacher. Ein Grund für die große Popularität könnte sein, dass die Anlage schon mehrfach als Filmkulisse genutzt wurde. Laut Schwienbacher sind noch bis heute Zeugnisse der Dreharbeiten zum 2005 gefilmten ZDF-Zweiteiler Dresden mit Heiner Lauterbach und Felicitas Woll erkennbar: „Man sieht unter anderem Säulen und Holzverkleidungen, die ursprünglich nicht da waren, sowie Inschriften, wie sie für Luftschutzräume im Zweiten Weltkrieg typisch waren.“

Den nächsten großen Auftritt wird das Fort IX im auf dem Kinderbuch basierenden Kinofilm „Die schwarzen Brüder“ mit Moritz Bleibtreu und Richy Müller haben. Die Dreharbeiten dazu fanden im Sommer 2012 statt. Dieses Mal wandelte das Produktionsteam die vielseitige Anlage in einen Mailänder Marktplatz um und ergänzte die Festungsbauten mit neuen Fassaden.