Sitzbänke am Bahndamm in Finkenberg sorgen bei Anwohnerinnen und Anwohner für Unmut. Jetzt sollen die Bänke weg – oder doch nicht?
Müll, Dreck und DrogenZugemüllte Sitzbänke in Köln-Finkenberg führen zu Unmut
Ruhestörung, Müll, Drogengeschäfte – wenn es nach Christian Storto geht, wären die beiden Sitzbänke auf dem Bahndamm entlang der Steinstraße in Finkenberg schon längst verschwunden. Wie Storto regen sich auch andere Anwohnerinnen und Anwohner über die Situation auf. Sie haben sich an die Politik gewandt. CDU und Grüne haben das Thema aufgegriffen und einen Antrag in die Bezirksvertretung Porz eingebracht. Das Ziel: Die beiden Sitzbänke wieder zu entfernen.
Doch der Antrag wurde zunächst zurückgestellt. Zunächst soll es einen Ortstermin geben. Es gebe zwar „zweifelsohne Probleme mit Drogendeals“, die es auch anzupacken gelte, so Jutta Komorowski von der SPD, doch einfach Bänke zu entfernen sei nicht der richtige Weg. Die Sitzmöglichkeiten sind in den Augen der Sozialdemokraten wichtig, gerade für ältere Menschen oder diejenigen, die nicht gut zu Fuß sind.
Sie könnten auf den Bänken nach dem Aufstieg von der S-Bahn zum Bahndamm, eine kleine Rast einlegen. Der Weg von der S-Bahn zum Bahndamm hat 26 steil ansteigende Stufen. „Den gehen nicht nur junge Leute, sondern auch ältere“, betont Komorowski. Letztere seien die Leidtragenden, wenn die Bänke wieder entfernt würden. Dem Wunsch nach einem Ortstermin komme man gerne nach, so Stefan Götz, Fraktionschef der CDU in der Bezirksvertretung Porz.
Wegen Polizeieinsätzen sind schon früher Sitzbänke entfernt worden
Christian Storto zeigt sich über diese Verzögerung verärgert. Man könne nur hoffen, dass die Situation bis dahin nicht eskaliere. Überhaupt versteht er nicht, weswegen die Bänke mit Mitteln aus dem Stadtverschönerungsprogramm überhaupt dort aufgestellt worden sind. „In der Vergangenheit gab es hier auch schon einmal Bänke“, erzählt er. Die seien allerdings entfernt worden, weil es immer wieder zu großen Problemen gekommen ist. Gewalt und Drogengeschäfte hätten damals zu mehreren Polizeieinsätzen geführt.
Gerade für Drogengeschäfte und auch -konsum seien die Bänke wie geschaffen. An dem Bahndamm gebe es Fluchtmöglichkeiten in verschiedene Richtungen. Das mache auch die Arbeit der Polizei schwierig, finden Anwohnerinnen und Anwohner. Die sprechen sich auch weiterhin dafür aus, die Bänke abzumontieren. Eine ähnliche Problematik hat im Nachbarstadttteil Eil dazu geführt, dass die Politik sich dafür entschieden hat, eine Sitzbank am Eiler Parkweg zu entfernen. Auch hier hatten sich Anwohnerinnen und Anwohner über Lärm, Müll und Drogendelikte beschwert.