Seit ungefähr zwei Jahren gibt es den Demogarten in Finkenberg jetzt schon. Das Projekt dient auch zur Inspiration für andere.
Kölner betreiben DemogartenAnwohner in Finkenberg bauen Gemüse inmitten von Hochhäusern an
Inmitten ihrer Hochhaussiedlung bauen Finkenberger Gemüse an. Sie starteten im Frühjahr 2023 mit der Diakonie Michaelshoven und dem Jobwerk Porz das Projekt Demogarten. Am Dienstag steht auch die parlamentarische Staatssekretärin Ophelia Nick (Grüne) zwischen Tomaten und Roter Bete.
Auf 800 Quadratmetern pflanzen die Hobbygärtner unter anderem Bohnen, Tomaten, Möhren und Kürbisse an. Jetzt können sie ihr Gemüse und die Früchte ernten. An Spalieren wachsen einige Pflanzen, weiter hinten steht ein kleines, rundes Gewächshaus, davor liegt der Acker, aus dem Salat sprießt. Ein Bauwagen mit Gartenmaterial steht etwas abseits an einer Hecke. Ein Kontrast zur Umgebung: Dahinter reihen sich hunderte Balkone der Hochhäuser aneinander.
Die aktuelle Lage im Demogarten in Finkenberg
Als Sozialraumkoordinator für Porz der Diakonie Michaelshoven ist Jochen Schäfer vor Ort. Er sagt: „Das Projekt wird super angenommen von den Anwohnern, die hier sind.“ Besonders dann, wenn Katrina McKee da ist. Die Gärtnerin schaut jede Woche freitags nach den Pflanzen. „Wenn die Gärtnerin hier vorbeikommt, kommen die Kids runter.“ Aber auch Erwachsene bringen sich ein. Einer sei gekommen und meinte, er könne zwar nicht gärtnern. Aber: Der Mann ist Grafikdesigner und erstellte einen Flyer für den Garten.
Das Projekt sei mittlerweile auch auf Interesse bei einigen Kindertagesstätten und Schulklassen gestoßen, wie Inez Wolf, die Geschäftsführerin vom Jobwerk Porz sagt. Regelmäßig kämen zwanzig Menschen zum Gärtnern, insgesamt nehmen mehr als hundert an dem Projekt teil.
In den Häusern rundherum wohnen schätzungsweise 2500 Einwohnerinnen und Einwohner, so Wolf, viele beobachten das Treiben im Garten aus ihren Fenstern, auch an diesem Nachmittag. Es seien zwar überwiegend dieselben, die dann auch mitmachen, aber das Projekt würde trotzdem langsam wachsen und mehr Aufmerksamkeit auf sich ziehen.
Das Projekt wächst langsam, aber stetig
Der Koordinator vom Kölner Ernährungsrat, Florian Sander, stellt die positiven Effekte von Projekten wie diesen heraus. „Nur, wenn ich weiß, was das für Arbeit ist, am Ende des Sommers eine Möhre aus dem Boden zu ziehen, dann habe ich wieder eine Wertschätzung dafür“, sagt er.
Der Garten sorgt auch für Inspiration in anderen Stadtteilen. In Buchheim sei bereits ein ähnliches Projekt entstanden, am Kölnberg würde das bald noch passieren, so Schäfer.