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Einladung zum InnehaltenWarum Grengel jetzt doch kein Wegekreuz bekommen hat

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Elvira Bastian, Vorsitzende der Grengeler Ortsgemeinschaft, eläutert bei der Einweihung des Wegehäuschens im Stadtteil Grengel die Bedeutung und die Symbolik.

Elvira Bastian, Vorsitzende der Grengeler Ortsgemeinschaft, erläutert bei der Einweihung des Wegehäuschens im Stadtteil Grengel die Symbolik.

Jahrelang hat sich die Grengeler Ortsgemeinschaft für ein Wegekreuz im Stadtteil starkgemacht. Nun gab es eine Einweihung – aber nicht von einem Wegekreuz.

Menschen auf der ganzen Welt markieren Orte, die für ihre jeweilige Kultur eine besondere Bedeutung haben. Das können in bestimmten Regionen Kapellen, Bildstöcke oder auch Wegekreuze sein. Die Grengeler Ortsgemeinschaft (GOG) wollte an diese Tradition anknüpfen, um die Menschen des Stadtteils zum Innehalten einzuladen. Seit 2012 habe die GOG dieses Projekt im Auge, so die Vorsitzende, Elvira Bastian. Doch sollte es Jahre dauern, bis es umgesetzt wird.

Weg vom Wegekreuz, hin zum Wegehäuschen

Nun war es endlich so weit. An der Ecke Hermann-Löns-Straße/Wiesenweg trafen sich einige Menschen aus dem Stadtteil, um bei einer kleinen Feier das Wegekreuz einzuweihen. „Es ist ein besonderer Moment für den Vorstand der Grengeler Ortsgemeinschaft“, sagte Elvira Bastian. Nicht nur, weil das Projekt endlich abgeschlossen werden konnte, sondern auch, weil sich die GOG auch umentschieden hat: Weg von einem Wegekreuz, hin zu einem Wegehäuschen.

Dafür seien verschiedene Faktoren ausschlaggebend gewesen, erklärte Bastian. So gab es eine Schenkung der St.-Sebastianus-Schützenbruderschaft, die sich 2019 nach 60 Jahren aufgelöst hatten. Die Marmorplatte mit der Inschrift „Zum Gedenken der Toten von Porz-Grengel“ sollte genauso ihren Platz bekommen wie eine Marienfigur.

Alle drei monotheistischen Weltreligionen sind mit angesprochen

Zudem sei der Stadtteil Grengel bunt, sagte Bastian. Viele Menschen seien nach dem Zweiten Weltkrieg hierhergezogen und mit ihnen auch verschiedene Glaubensgemeinschaften. Deswegen habe man sich für eine Gedenkstätte entschieden, die dies auch symbolisiert. Die dreieckige Form sowie Kreuz, Halbmond und Davidstern sollen die drei monotheistischen Weltreligionen symbolisieren. Also die Religionen, die nur an einen Gott glauben.

Im Mittelpunkt steht die Figur der Maria. „Die Mutter Jesu gilt seit Jahrzehnten als Schutzpatronin des Stadtteils“, so Bastian. Sie stehe in vielfältiger Weise für alle Menschen, die an Gott glauben. „Als Tochter des jüdischen Volkes genießt sie auch im Islam höchste Wertschätzung und Verehrung.“

Maria-Figur gehörte Elvira Bastians Mutter

Elvira Bastian hat zu der Figur eine ganz persönliche Beziehung. Sie gehörte einst ihrer Mutter Christel. Sie war 2018 verstorben und ihr größter Wunsch sei es gewesen, dass die Figur einen schönen Platz im Stadtteil finden wird. „Das habe ich jetzt umgesetzt“, sagte Elvira Bastian. Sie musste bei diesen Worten kurz schlucken und bekam von den Gästen viel Applaus. „Das Wegehäuschen soll alle einladen, innen zu halten und derer zu gedenken, die hier gelebt und die sich für den Stadtteil engagiert haben“, betonte Elvira Bastian.

Für das Projekt hätten sich besonders die GOG-Mitglieder Andreas und Marianna Frericks engagiert. Mit ins Boot geholt hatte die GOG die Firma Stahlbau Miebach. Deren Inhaber Karl-Heinz Miebach erklärte, warum gerade Cortenstahl für das Wegehäuschen als Material genommen wurde: Der sei nämlich wetterbeständiger als andere Stahlsorten. „Die Rostschicht außen, schützt das Material im Innern“, so Miebach. Deswegen sei das Material langlebiger als andere.

Nicht nur von den Gästen, sondern auch von Pfarrer Johannes Mahlberg, Pfarrerin Stefanie Eschbach sowie Oguz Ali Aydogdu von der Katholischen und Evangelischen Kirchengemeinde und der Mevlana-Moschee fanden lobende Worte für das Wegehäuschen als Symbol des Miteinanders.