Meine RegionMeine Artikel
AboAbonnieren

JugendarbeitHelfen, bevor Kriminalität entsteht

Lesezeit 2 Minuten

Thorsten Heck hat die Nachfolge von Jonas Ordmann im Team der Streetworker Finkenberg angetreten.

Finkenberg – Nach viele Jahren Arbeit mit jugendlichen Intensivtätern ist Thorsten Heck jetzt Mitglied des Teams der Streetworker Finkenberg geworden. "Ich wollte da arbeiten, wo noch Weichen gestellt werden können", sagt er. Der Flugzeugmechaniker, Bürokaufmann und Erzieher war zuletzt als Anti-Aggressions-Trainer tätig. Jetzt ist er mit Sabine Grundmann und Roman Friedrich Anlaufstelle für Jugendliche, die Hilfe bei ihren alltäglichen Problemen mit Eltern, Lehrern, anderen Jugendlichen oder Behörden suchen. Ihnen wird er in Zukunft helfen, mit ihren Problemen besser klar zu kommen, bevor sie in die Kriminalität abrutschen.

"Finkenberg ist auch nicht anders als andere Stadtteile", ist Hecks erster Eindruck. "Das Gewaltpotenzial ist viel geringer, als behauptet wird." Besonders hat ihn gefreut, dass er von den Jugendlichen ausgesprochen freundlich aufgenommen wurde. Natürlich gebe es auch hier Menschen mit Problemen, sonst wären die Streetworker ja überflüssig. "Aber ich bin davon überzeugt, dass der Stadtteil überproblematisiert wird."

Thorsten Heck bringt viel Erfahrung mit

Porz ist ihm nicht unbekannt, denn er war mehr als zwölf Jahre bei der Bundeswehr in Wahn stationiert. "Ich war Flugzeugmechaniker", sagt er. Seine Ausbildung zum Erzieher hat er um eine systemischen Ausbildung erweitert. "Schon allein deshalb passt er wunderbar in unser Team", sagt Sabine Grundmann. "Denn auch unser Konzept ist bezogen auf den Sozialraum." In der systemischen Therapie werden Familie, Schule und Berufsumfeld - die Sozialräume - betrachtet. Der Kerngedanke ist, dass der Schlüssel zum Verständnis und zur Veränderung von Problemen weniger in der Person alleine liegt, sondern in Zusammenhang mit dem Sozialraum steht.

Heck bringt auch viel Erfahrung im Umgang mit richtig problematischen Jugendlichen mit. Mit ihnen hat er Anti-Aggressions-Trainings durchgeführt, zum Beispiel den Aggressionstrieb von Jugendlichen umgelenkt und sie zum Kraftsport und zum Boxen geführt. "Diese Erfahrungen fließen auch in meine Arbeit in Finkenberg mit ein", sagt er. Mit Friedrich engagiert er sich deshalb auch in der bestehenden Box-Gruppe der Streetworker.

"Mir hat an ihm das deutliche Auftreten und seine umfangreiche Vita zugesagt", sagt Ralf Werheid, Koordinator vom Verein Haus der Offenen Tür Porz, zu der die OT Ohmstraße, die Arche Nova, die Jugendwerkstatt Porz und das Team der Streetworker gehören. Eine wichtige Aufgabe von Heck ist die Vermittlung von Jugendlichen bei Konflikten an Einrichtungen wie das Jugendamt und die Familienberatungsstelle, mit denen die Streetworker vernetzt sind. Die Jugendlichen in Finkenberg jedenfalls können sich darauf verlassen, dass sie mit Heck einen versierten Ansprechpartner für ihre Probleme bekommen.