Kippengullys für Köln-PorzHaltestelle im Zentrum soll sauberer werden
Köln-Porz – An der Haltestelle „Porz Markt“ gibt es sie zuhauf: achtlos weggeworfene Zigarettenkippen. Sie liegen zwischen den Gleisen der Linie 7 oder auch auf dem Weg dorthin. Das soll sich ändern. So soll die Verwaltung an der Haltstelle der Linie 7 in beiden Richtungen je zwei sogenannte Kippengullys einrichten. Das hat die Bezirksvertretung Porz auf Antrag von Grüne und CDU beschlossen. Bei den Kippengullys handelt es sich um Sammelbehälter, die in den Boden eingelassen sind.
Durch ein Rost können die Zigarettenstummel entsorgt werden. Das trage nicht nur zur Sauberkeit bei, sondern sei auch besser für die Umwelt, argumentieren die beiden antragstellenden Parteien. Und da haben sie recht. Denn die Kippen sind weitaus mehr als nur ein ästhetisches Problem. Sie schädigen die Umwelt. Zum einen bestehen die Zigarettenfilter aus dem Kunststoff Celluloseacetat. Bis sich dieser Stoff zersetzt, kann es bis zu 15 Jahre dauern. Zum anderen befinden sich in den Stummeln jede Menge giftige Substanzen. Teer, Arsen, Blei, Chrom, Benzol und Kupfer, um nur einige zu nennen. Und natürlich Nikotin, was langfristig auch giftig für Wasserorganismen ist.
Diese Stoffe können durch Regen oder andere Flüssigkeiten in die Umwelt gelangen. Besonders das Nervengift Nikotin ist gut wasserlöslich. Eine Studie der TU Berlin hat gezeigt, dass 50 Prozent des in Zigarettenfiltern enthaltenen Nikotins bereits in weniger als 30 Minuten herausgelöst werden kann. Mit einem einzigen Zigarettenstummel können rund 40 Liter Grundwasser verseucht werden. Für Fische ist ein Stummel pro Liter Wasser schon tödlich.
Studie der Universität San Diego
Das ergab eine Studie der Universität San Diego, bei der die Tiere vier Tage später verendet sind. Über die vergifteten Fische könnten die Schadstoffe zudem auch in unsere Nahrungskette gelangen, so die Wissenschaftler.
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Doch soweit will die Bezirksvertretung Porz es gar nicht kommen lassen. Als Standort für die Kippengullys haben sich Grüne und CDU gerade deswegen für die komplett überdachte Haltestelle „Porz Markt“ ausgesprochen. Dort seien die Gullys vor Regen geschützt wodurch giftige Stoffe nicht ausgespült werden können.