Spritzen, dunkle EckenKölner Angstraum soll zum attraktiven Park werden
Porz – Zwischen Glashüttenstraße und der Stadtbahnlinie 7 erstreckt sich in Porz eine wenig genutzte Grünanlage. Bei einer Angstraum-Analyse des Bündnisses Porz-Mitte im vorigen Jahr haben die meisten befragten Personen die Grünanlage als Angstraum benannt. Spritzenfunde und Drogenkonsumenten, dunkle Ecken und fehlende Übersichtlichkeit zählten zu den Gründen, warum viele Menschen diese große und zentrumsnahe Grünanlage meiden, berichtet das Bündnis-Porz-Mitte. Im Verbund mit anderen Einrichtungen und Initiativen sei zwar eine Verlagerung des Spritzenautomaten erreicht worden, doch wirklich attraktiv seien weder die Grünanlage noch der Parkplatz daneben.
Park für alle Generationen
Im Rahmen des Integrierten Stadtentwicklungskonzeptes (ISEK) zur Revitalisierung der Porzer Innenstadt ist vorgesehen, dass Grünzug und Parkplatz entlang der Linie 7 in einen Park für alle Generationen mit hoher Aufenthaltsqualität umgewandelt werden sollen. Die Stadt sieht dafür Ausgaben von vier Millionen Euro bis zum Jahr 2025 vor.
Klaus Schäfer als Sprecher des Bündnisses bedauert, dass die Stadt den Vorschlag des Bündnisses, einen Wettbewerb auszuschreiben und ein mehrstufiges Werkstattverfahren mit den Anwohnern und zukünftigen Nutzern durchzuführen, abgelehnt habe. In Aussicht gestellt werde lediglich ein abgespecktes Werkstattverfahren. Eine intensive Bürgerbeteiligung, die bereits im Vorfeld dazu beitragen könnte, gegenseitiges Verständnis und Zusammenhalt im Quartier zu erhöhen, sieht nach Ansicht des Bündnisses anders aus. Bisher habe die Stadt Köln nur die Jugendlichen nach ihren Wünschen befragt – Senioren, Anwohner und weitere mögliche Nutzerinnen und Nutzer seien nicht angesprochen worden, bedauert Klaus Schäfer.
Um allen Wünschen Gehör zu verschaffen, organisiert das Bündnis Porz-Mitte mit dem Verein Interkult, der AWO Porz und dem Mieterbeirat Glashüttenstraße eine Präsentation mit anschließender Diskussion am Mittwoch, 4. September, um 18.30 Uhr im Matthias-Chlasta-Saal des Porzer Rathauses. Dabei sollen gelungene Aufwertungsbeispiele für Grünflächen aus anderen Städten gezeigt werden. Zudem geht es darum, die verschiedenen Gruppen (Senioren, Jugendliche, Anwohner) miteinander ins Gespräch zu bringen. Nur wenn sich alle Anlieger gemeinsam einbrächten, könne der neue Park ohne absehbare Konflikte zu einem besseren Zusammenhalt und einer Aufwertung des Images von Porz-Mitte führen.
Konsenslösungen gesucht
Am 28. September soll dann bei einer weiteren Veranstaltung nach von allen Seiten akzeptierten Konsenslösungen gesucht werden, die eine gute Vorlage für die weiteren Planungen der Stadt darstellen. Möglicherweise könnten so der Beteiligungsprozess und das Planungsverfahren sogar beschleunigt werden, hofft Schäfer. (bl)