Boote werden ins Hafenbecken gehobenZündorfer eröffnen Wassersport-Saison
Zündorf – Höchste Konzentration braucht David Hoff, wenn er die Schiffe des Clubs für Wassersport schweben lässt. Hoff ist Kranfahrer bei der Colonia und sorgt am Tag des Saisonstarts dafür, dass die Segel- und Motorboote vom Trockendock ins Wasser des Hafens an der Groov gelangen.
Mehr als 40 Boote sind es diesmal, die Hoff „einkranen“ muss. Dazu fährt er seinen Kran, der mit 71 Tonnen Gegengewicht ausgerüstet ist, auf eine Höhe von 55 Metern aus. An den herabhängenden Seilen sind große Gurte angebracht, die um den Rumpf der Schiffe geschnallt werden.
Jedes Schiff ist individuell
Zwei weitere Colonia-Mitarbeiter passen auf, dass die Gurte richtig befestigt werden. „Das Problem ist, dass jedes Schiff seinen Schwerpunkt an einer anderen Stelle hat“, erklärt Hoff. „Ich muss aufpassen, dass die Boote nicht zu einer Seite kippen, sie also so austarieren, dass sie waagerecht in den Gurten hängen.“ Das sei Gefühlssache.
Seit 20 Jahren ist Hoff Kranfahrer, das Einkranen der Schiffe ist für ihn „eine Arbeit wie jede andere. Es ist egal, ob ein Boot am Kran hängt oder ein Baum“, befindet er. Ein Problem seien vielmehr die vielen Leute, die sich das Spektakel anschauen: „Der Gurt, in dem die Schiffe hängen, kann reißen.“ Das dürfe zwar nicht, könne aber passieren.
Tägliche Überprüfung des Materials
„Das Material wird täglich überprüft, aber theoretisch kann es sein, dass der Gurt am Tag des Einsatzes etwa durch eine scharfe Kante beschädigt wird.“ Um das Verletzungsrisiko zu minimieren, gilt es, die Schaulustigen auf Abstand zu halten.
Doch warum werden die Schiffe überhaupt ausgekrant, also aus dem Wasser geholt? „Die Boote haben eine Kunststoff-Außenhaut, die nicht zu 100 Prozent wasserdicht ist“, erklärt der Vereinsvorsitzende Marcus Schüler. „Daher ist es besser, sie aus dem Wasser zu holen, wenn sie, wie im Winter, nicht oft benutzt werden.“
Zudem werde der Hafen vom Schifffahrtsamt aus von November bis Ende März gesperrt. „Wenn die Groov-Seen zufrieren und es dann zu Hochwasser kommt, könnte es sein, dass die entstandenen Eisschollen von den Seen in den Hafen treiben“, schildert Schüler den Grund. „Wenn dort noch die wie üblich voll getankten Schiffe lägen, gäbe es Kleinholz.“
Rohre nach undichten Stellen überprüfen
Bevor die Boote wieder ins Wasser kommen, müssen die Besitzer sie gründlich prüfen. Schüler: „Wenn zum Beispiel über den Winter noch Wasser in einem Rohr des Bootes steht, kann es sein, dass es gefriert und das Rohr dadurch platzt.“ Wird die undichte Stelle nicht geflickt, ehe das Segel oder Motorboot zurück in den Hafen gesetzt wird, hat der Freizeitkapitän wohl nicht lange Freude an der gerade eröffneten Wassersportsaison.
Die Boote, die David Hoff Hoff in den Hafen hievt, bleiben sämtlich an der Oberfläche. Über mangelnde Abwechslung in seinem Job will sich der Kranfahrer, der zum ersten Mal die Motorboote für den CfWP einkrant, nicht beschweren: „Täglich gibt es eine andere Aufgabe, das ist das, was mir an meinem Beruf so Spaß macht“, sagt Hoff.
Pläne für Sport und Erholung
120 Mitglieder bestätigten bei der Hauptversammlung des Clubs für Wassersport einstimmig den Vorstand im Amt. Marcus Schüler bleibt Vorsitzender, Rudolf Trum, der gerade 90 Jahre alt geworden ist, ließ sich erneut zum Vorsitzenden des Ältestenrats wählen.
Sanierung des Ruderkellers ist erfolgreich
Schüler informierte über die Pläne zur Ausbaggerung im Hafenbecken, die vermutlich im Herbst umgesetzt werden. Die Sanierung des Ruderkellers sei abgeschlossen. Der Verein freut sich nach Erteilung der Konzession für den Biergarten auf eine schöne Saison auf dem Wasser und am Clubgelände. (bl)