Krankenhaus PorzStrahlungsarme Herz-Diagnostik

Seit Anfang des Jahres ist Paul Martin Bansmann neuer Chefarzt der Radiologie im Krankenhaus Porz.
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Porz – 27 Jahre hat Professor Dieter Beyer das Institut für Diagnostische und Interventionelle Radiologie im Krankenhaus Porz geleitet. Als er Anfang des Jahres in den Ruhestand ging, entschied er sich gegen eine große Verabschiedung. Wichtiger war ihm zu feiern, dass er einen würdigen Nachfolger gefunden hat: Paul Martin Bansmann ist im Alter von 36 Jahren neuer Chefarzt des Fachbereichs geworden.
In der Cafeteria des Krankenhauses wurde außer dem Führungswechsel auch der Abschluss seiner Habilitationsarbeit gefeiert. Bansmann trägt jetzt den Titel „Privat-Dozent“.
Europaweit anerkannte Qualifikation
„Das erste Mal traf ich Herrn Dr. Bansmann in Hamburg bei einem Röntgenkongress“, erinnert sich Beyer, der Bansmann 2007 nach Porz holte und sein Mentor wurde. Der junge Mediziner passte gut ins Team: Er zählte schon zu den wenigen, die früh auf den recht neuen Fachbereich Kardio-Radiologie spezialisiert waren. Der Vater von drei Kindern besitzt eine europaweit anerkannte Qualifikation zur Diagnostik von Herzerkrankungen. Bis Ende 2013 war Bansmann als Oberarzt in der Radiologie tätig, die eng mit der kardiologischen Abteilung des Krankenhauses zusammenarbeitet und zum Kooperativen Kölner Herzzentrum beidseits des Rheins gehört. Bansmann verfasste nebenberuflich an der Universität Witten/Herdecke seine Habilitationsarbeit mit dem Titel „Kardio-Radiologie auf dem Weg in die Zukunft“. Am Krankenhaus Porz sei in dieser Hinsicht seit 2002 eine rasante technische Entwicklung zu beobachten, erläuterte der Arzt in seiner Antrittsvorlesung: Moderne Computertomographen (CT) und Magnetresonanztomographen (MRT) ermöglichten eine schnelle und strahlungsarme Untersuchung des Herzens. Außerdem erhalte das Krankenhaus in ein paar Monaten ein innovatives MRT-Gerät mit starkem Magneten – damit können hochkomplexe Bilder des Körpers ganz ohne Strahlenbelastung aufgenommen werden. Wegen dieser Spezialisierung auf die Kardio-Radiologie schicken Bansmann zufolge die meisten im Umkreis niedergelassenen Ärzte Patienten gezielt zum Krankenhaus Porz.
Zudem arbeiten die Radiologen mit dem Deutschen Zentrum für Luft- und Raumfahrt (DLR) zusammen. „Das DLR schickt Astronauten zu uns – beispielsweise zu Routineuntersuchungen oder vor einer ISS-Mission“, schildert Bansmann. Wenn ein Auswahlverfahren für angehende Astronauten stattfindet, wird deren Gesundheitszustand detailliert untersucht. Aus den Kooperationen resultierten „modernste wissenschaftliche Methoden und Erkenntnisse, die unseren Patienten zugutekommen“, schildert Bansmann. Auf ein enges Verhältnis zu seinen Patienten legt der Radiologe großen Wert: „Ob aufwendige Darstellung bestimmter Hirnareale oder ein einfacher Armbruch – wir nehmen uns für jeden Patienten Zeit.“