Seit rund einem Jahr ist das Aus des ehemaligen Lokals „Strandbad Langel“ besiegelt. Doch der Abbruch stockt.
Strandbad LangelAbbruch von einst beliebtem Lokal in Köln-Porz verzögert sich
Nachdem alle Bemühungen nicht gefruchtet haben, das Strandbad Langel zu erhalten, ist vor rund einem Jahr das endgültige Aus beschlossen worden. Doch der Abbruch des Gebäudes stockt. Auch wenn der bisherige Pächter und die Verwaltung in einem „konstruktiven Austausch stehen“, stehe ein Termin noch nicht fest, so eine Stadtsprecherin auf Anfrage. Auch die vorbereitenden Arbeiten zum Rückbau des Gebäudes, vor allem der Rückbau von Versorgungsleitungen für Strom und Wasser, dauern länger. Es müssen Antragszeiten bei den Versorgungsträgern eingehalten werden, so die Stadtsprecherin.
Die Bezirksvertretung Porz hatte vor rund einem Jahr eine Vorlage der Verwaltung abgesegnet, die die Renaturierung des Geländes von Strandbad und angrenzendem Campingplatz vorsieht. Zuvor hatte sich die Politik noch für den Erhalt des Lokals starkgemacht. Doch die Bemühungen scheiterten, potenzielle Investoren sprangen ab.
Köln-Porz: Vandalismus und Müll
Das Strandbad Langel ist seit Ende 2018 geschlossen. Nicht nur der Zahn der Zeit nagt an dem Gebäude, sondern auch die Zerstörungswut von Menschen. Müll, eingeschlagene Scheiben, Graffiti und sonstige Beschädigungen bieten keinen schönen Anblick. Und so gammelt das Strandbad weiter vor sich hin.
Dessen Geschichte hat 1911 mit der Eröffnung begonnen. Damals gehörte ein Restaurant mit Freitreppe zum Rhein zum Strandbad. Duch einen Brand wurde es 1914 zerstört. Die Ursache ist bis heute unklar. 1931 wurde das Strandbad wieder aufgebaut, allerdings nicht mehr so prunkvoll wie zu seiner Anfangszeit. Der Badebetrieb wurde 1941 eingestellt. Dafür gab es mehrere Gründe. Zum einen war am Langeler Bogen eine Sandbank aufgespült worden. Die hatte den Badebetrieb beeinträchtigt, da das Rheinufer nun fast 100 Meter entfernt lag. Zum anderen war der Rhein in diesen Jahren immer schmutziger geworden. Gebadet wurde zwar nicht mehr, aber das „Strandbad“ wurde weiterhin als Ausflugslokal genutzt.
Ein Lokal mit Geschichte
Maria und Gustav Hollstein übernahmen in den 1950er Jahren das Lokal. Fortan war es bis in die 199er Jahre unter dem Namen „Strandbads Marie“ bekannt. Der Landschaftsplan von 1991 sah zwar vor, das gesamte Gelände nach Ablauf der Nutzungsgestattungen in den Zustand des umliegenden naturbelassenen Auenwaldgeländes zurückzuführen, doch die Langeler Bürgerinnen und Bürger protestierten dagegen. Mit Erfolg. Die Bezirksregierung gab die Pläne 2006 auf und das Ausflugslokal wurde wieder eröffnet.
Zwar beschloss 2020 der Umweltausschuss den Pflege- und Entwicklungsplan Naturschutzgebiet „Langeler Auwald, rrh.“, doch darin war die Möglichkeit für neue Investoren noch verankert. Die haben sich aber aufgrund der hohen Investitionskosten nicht gefunden. Bei der Stadtverwaltung war bei „fachgerechter Sanierung“ von einem „mindestens sechsstelligen Betrag“ die Rede.