Porz – Aufgeregt schwirrten die Schüler der Max-Planck-Realschule vor ihrem Auftritt in der Schulturnhalle umher. Angelehnt an eine der bekanntesten Castingshows präsentierten sie ihrem Publikum „Deutschland sucht das Supermusical“. Mit schnellen Kostümwechseln, einer farbenfrohen Lichtshow und vor allem gesanglichem Talent begeisterten sie ihr Publikum während einer knapp zweistündigen Aufführung.
Die Schüler der zehnten Klasse tanzten und sangen Lieder aus den bekannten Musicals Oliver, Grease, Tanz der Vampire, König der Löwen, Jekyll and Hyde und Starlight Express. „Wir haben alle Lieder noch einmal neu produziert und aufgenommen. Wir verwenden keine Version aus dem Internet oder Ähnliches“, berichtete Deutsch- und Musiklehrer Sascha Klein, der mit seiner Kollegin Miriam Litzinger mit den Schüler seit Beginn des Schuljahrs geübt hat. Durch das Programm führte die Zehntklässlerin Tabitha Lesch – als selbstverliebte und applaussüchtige „Heidi Klums“.
Casting für alle Schüler
Seit fast 15 Jahren wurde an der Max-Planck-Realschule kein Musical mehr aufgeführt. Deshalb war es für die Betreuer auch ein Sprung ins kalte Wasser. „Wir wussten nicht, was auf uns zukommt, wie sich die Kinder verhalten oder wie unsere Ideen angenommen werden“, sagte Klein. „Aber mit diesem tollen Ergebnis habe ich nicht gerechnet. Es hat alles gut geklappt.“ Zu Anfang mussten die Schüler selbst gecastet werden, denn die Lehrer mussten herausfinden, wer für welche Rolle geeignet ist – und: wer überhaupt singen kann.
Dass einige der insgesamt 100 Schüler, die an dem Musical mitgewirkt haben, Talent sowohl für das Tänzerische als auch im Gesang haben, davon konnten sich Eltern, Freunde und Bekannte bei den zwei Aufführungen selbst überzeugen. „Die Hauptdarsteller singen meist live“, so Lehrer Klein, der selbst erst seit drei Jahren an der Schule ist. „Die Hintergrundgesänge haben wir vorher aus technischen Gründen von den Kindern einsingen lassen.“
Aufwendige Proben
Und so sangen einige Akteure problemlos Lieder aus Grease und tanzten dazu noch wild über die Bühne. Das gesamte Projekt schien den Kindern sowohl auf als auch hinter der Bühne Spaß gemacht zu haben. Es wurden extra eine Technik und eine Bühnenbau-AG gegründet.
„Es war toll zu sehen, wie kurz vor den Auftritten alle Gruppenarbeiten zusammen kamen und sich wie ein Puzzle zusammengesetzt haben“, so Klein stolz. „Die Schüler haben Teamgeist erfahren und mussten gleichzeitig diszipliniert auftreten und üben.“ Einigen wurde das bereits während der Vorbereitung zu viel und sie stiegen aus dem Projekt aus. Ihnen waren die zusätzlichen Proben, die teilweise zwei bis drei Mal pro Woche neben ihrem normalen Schulalltag stattfanden, zu viel Stress.
Nächstes Schuljahr möchte Sascha Klein wieder eine Aufführung in Angriff nehmen. „Dafür bin ich Musiklehrer geworden: Um solche Projekte entwickeln zu können.“