OhmstraßeEin Spielplatz für alle Kinder
Porz – Was sich zunächst völlig normal anhört, ist bei genauerem Hinschauen eine Ausnahme: Der neue Spielplatz auf dem Gelände der Inklusiven Offenen Tür (OT) in der Ohmstraße steht allen Kindern und Jugendlichen offen. Tatsächlich ist das keine Selbstverständlichkeit, denn barrierefreie Spielplätze, die für Kinder mit und ohne Behinderung zugänglich und bespielbar sind, haben in Deutschland immer noch Seltenheitswert.
Grund genug für REWE und Procter & Gamble (P&G) mit der Aktion Mensch die Spendenaktion „Stück zum Glück“ zu starten, mit der inklusive Spielplätze einen Anspruch auf Normalität erhalten sollen. Lionel Souque, Vorstandsvorsitzender der REWE Group, erklärte, innerhalb von drei Jahren sollen 40 Spielplätze für alle in Deutschland gebaut, umgebaut oder ergänzt werden.
„Zwar ist die UN-Behindertenrechtskonvention in Deutschland schon 2009 in Kraft getreten und müsste schon längst realisiert worden sein“, erklärt Armin von Buttlar, Vorstand der Aktion Mensch, „auf unseren Spielplätzen hat sich seitdem aber kaum etwas getan.“ Und Gabriele Hässig von P&G sagt: „Wenn die Kinder von Anfang an zusammen spielen können, entsteht erst gar keine Distanz.“
Die Probleme eines Rollstuhlfahrers, überhaupt auf einen gewöhnlichen Spielplatz zu gelangen, scheinen bisher selten berücksichtigt worden zu sein. „Wenn man auf einen Spielplatz will, bleibt man erst mal im Sand stecken“, weiß der zwölfjährige Timon, „hier ist alles rolligerecht!“ Auf dem Gummiboden des neuen Geländes bleibt niemand stecken, dank seiner Federung hat selbst ein Sturz aus bis zu drei Metern Höhe keine dramatischen Folgen. Voll cool!“ meinen Timon und seine körperlich nicht eingeschränkte Klassenkameradin Mia, mit der er viele Pausen verbringt.
Konzipiert und gebaut hat Spielflächenplaner Uwe Lersch die Geräte mit dem ergonomischen Design und den spacigen Namen wie Galaxy, Supernova oder Asterope II. Vieles dreht sich, wippt, lädt zum Klettern, Hangeln, aber auch zum Ausruhen und Reden ein. Da die Geräte im Schwierigkeitsgrad variieren, lassen sie in ihrer Gesamtkonzeption weder eine Über-, noch eine Unterforderung zu und sind für Kinder mit und ohne Behinderung interessant.