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Peter-Petersen-Grundschule in GrengelBauwagen nur anschauen, nicht benutzen

Lesezeit 3 Minuten

Natalie Prenner, Vorsitzende der Schulpflegschaft, hofft, dass die Grundschüler in Grengel ihren Bauwagen bald nutzen dürfen.

Grengel – Der Bauwagen der Peter-Petersen-Grundschule erinnert stark an den von Peter Lustig aus der Kindersendung „Löwenzahn“. Die Schüler haben ihren Anhänger ebenfalls bunt bemalt und Blumenkübel an den Fenstern aufgehängt, während ihre Eltern sich um einen Stromanschluss und andere handwerkliche Umbauten gekümmert haben. Doch auch wenn der Bauwagen auf dem Schulhof wohnlich aussieht, dürfen die Kinder ihn nicht benutzen: Wegen Sicherheitsmängeln ließ die Stadtverwaltung den Wagen einzäunen. Diskutiert wird zudem über eine Genehmigung für den Anhänger. Die Stadtverwaltung behauptet, es gebe sie nicht, die Schulpflegschaft widerspricht dem.

„2012 erhielten wir von der Stadt eine Genehmigung für ein Kunstprojekt, das der Offene Ganztagsbereich in Kooperation mit der Kunsthochschule geplant hatte“, schildert Natalie Prenner, Vorsitzende der Schulpflegschaft. Als die Schule den Antrag stellte, sei auch der Titel des Kunstprojekts „Ein Bauwagen für die Kunst“ deutlich angegeben worden. „Dafür hat die Gebäudewirtschaft uns damals schriftlich 4320 Euro zugesichert“, sagt Prenner. Innerhalb des Kunstprojekts sollte der Bauwagen nicht nur angeschafft und gestaltet werden, die Schüler wollten ihn Prenner zufolge auch zukünftig als Werkraum nutzen. „Der Förderverein hat extra Pflastersteine finanziert, die dem Bauwagen einen sicheren Stand bieten.“ Zudem haben die Schüler mit Pädagoginnen der Kunsthochschule Bodenfliesen mit bunten Mosaiken und Malereien versehen. „Die Umgestaltung haben wir in Eigenregie übernommen: Ein Schülervater, der zudem Schreiner ist, hat zum Beispiel die Fenster eingebaut, während ein weiterer Vater den Stromanschluss fachkundig installiert hat“, fügt Prenner hinzu.

Als ein Vertreter der Unfallkasse NRW den Bauwagen überprüfte, bemerkte er aber vier Sicherheitsmängel, die eine Verletzungsgefahr darstellen könnten. „Bemängelt wurde unter anderem, dass die Fenster nur einfach und nicht doppelt verglast sind, außerdem fehlt ein Handlauf an der Treppe“, schildert Prenner. Zusätzlich wurde beanstandet, dass eine Achse nicht abmontiert wurde und dass der Bereich unter dem Bauwagen noch abgedichtet werden muss, damit die Kinder nicht darunter krabbeln können. Aus diesem Grund verhindert seit Ende vergangenen Jahres ein Zaun den Zugang zum Bauwagen. „Wir haben schon Verständnis für solche Kritikpunkte – es könnte schon passieren, dass ein Kind in einem unachtsamen Moment gegen die Achse rennt“, räumt Prenner ein.

Beratung erwünscht

„Natürlich sind wir auch bereit, diese Sicherheitsmängel zu beseitigen, wir würden uns dabei nur mehr Beratung von der Stadt wünschen.“ Denn wenn die Eltern in Kooperation mit dem Förderverein weitere 500 bis 600 Euro investieren, wollen sie auch sicher gehen, dass die Änderungen den Ansprüchen der Stadt genügen, sagt Prenner. Zum Beispiel fragen sich die Eltern, ob für den Handlauf zwei Seile ausreichen, die an Pfosten befestigt werden. Außerdem wird überlegt, ob eine Folie als Splitterschutz an den Fenstern reicht. „Wir fürchten aber, dass der Bauwagen trotz eines erneuten Umbaus von der Stadt entfernt wird.“

Von der Verwaltung habe die Schule auf diese Fragen bislang keine Antwort erhalten. Prenner hofft, dass bald eine Lösung gefunden wird: „Der Bauwagen hat schon eine Riesenanziehung auf die Kinder, und sie sind traurig, dass sie ihn nicht benutzen dürfen.“ Auf Anfrage des „Kölner Stadt-Anzeiger“ bei der Stadt hieß es, dass offenbar keine Genehmigung für einen Bauwagen auf dem Schulhof erteilt wurde. „Wir können bis jetzt nicht nachvollziehen, von welchem Schreiben die Rede ist“, sagt Sabine Volmer, Mitarbeiterin der Gebäudewirtschaft. „Im Moment kümmert sich aber das Amt für Schulentwicklung um eine Genehmigung.“ Hierfür wolle die Stadt auch klären, wie die Sicherheitsanforderungen am besten erfüllt werden könnten. „Im Interesse der Kinder steht die Sicherheit an erster Stelle – und wenn die Schule bereit ist, sich selber um den Umbau zu kümmern, würde die Stadt auch sicherlich beratend zur Seite stehen“, ergänzt Volmer.