Das Porzer Krankenhaus hat sein ambulantes Angebot ausgebaut. Die Nachfrage wird immer höher und auch die Anforderungen aus der Poltik.
Kardiologie-LoungeDas Porzer Krankenhaus hat sein ambulantes Angebot ausgebaut
Seit 30 Jahren ist Professor Marc Horlitz im Bereich der Kardiologie tätig. Die wurde immer als stationäre Abteilung gesehen. „Es war eigentlich undenkbar, dass wir die Patienten am selben Tag entlassen hätten“, sagt der Mediziner. Doch das Dogma der stationären Behandlung für kardiologische Patientinnen und Patienten sei gefallen, sagt Horlitz. „Weg von stationärer, hin zu ambulanter Behandlung.“
Die Gründe dafür sind vielfältig. Zum einen seien da natürlich die technischen Möglichkeiten, die sich über die Jahre immer weiterentwickelt hätten. Zum anderen spielten aber auch Kostendruck und Personalmangel eine Rolle. Auch gebe es den Wunsch von Patienten, so schnell wie möglich wieder nach Hause zu können. Von der Politik gebe es ebenfalls den Auftrag, die ambulante Versorgung voranzutreiben. So sei es gesetzlich vorgeschrieben, Behandlungen ambulant durchzuführen, wenn das möglich und medizinisch vertretbar sei. „Geschieht das nicht, sind Strafzahlungen fällig.“
Ambulante Behandlung im Porzer Krankenhaus
Um die ambulante Behandlung voranzutreiben, müssen auch vor Ort die Weichen gestellt sein. Deswegen hat das Porzer Krankenhaus nun eine Kardiologie-Lounge eröffnet. Dort werden Patientinnen und Patienten nach einer Herzkatheter-Untersuchung oder einer Schrittmacher-Implantation noch für einige Stunden beobachtet und betreut, um dann noch am selben Tag wieder nach Hause entlassen werden zu können. Je nach Behandlung seien das zwei bis sechs Stunden, sagt Dr. Petra Weßling, leitende Oberärztin der Kardiologie.
Die Lounge selbst befindet sich auf Station 7 und wurde im laufenden Betrieb eingerichtet. Sie bietet Platz für sechs Personen. Die Kosten für die Lounge liegen bei 50.000 Euro. Eine weitere Lounge soll auf Station 13 erfolgen.
Mit einer halben Million Euro deutlich teurer ist die Investition in neue kardiologische Medizintechnik gewesen. Mit der sei eins der Katheterlabore wieder auf den neusten Stand gebracht worden, so Professor Horlitz. Die moderne Anlage komme mit einer extrem niedrigen Strahlung aus und sei daher besonders schonend für die Patientinnen und Patienten. „Für uns ist es enorm wichtig, den Bedürfnissen unserer Patienten gerecht zu werden und ihnen die beste medizinische Betreuung anzubieten. Ambulante Angebote gewinnen dabei in der Kardiologie immer mehr an Bedeutung“, sagt Horlitz.
Der Mediziner schätzt, dass in fünf bis sieben Jahren 70 Prozent der kardiologischen Behandlungen ambulant durchgeführt würden. Daher sei es wichtig, schon früh darauf vorbereitet zu sein. Mit der ersten Kardio-Lounge sieht er seine Abteilung am Porzer Krankenhaus als Vorreiter. Bei einem Rundgang konnten sich Gäste von den neuen Räumlichkeiten und den medizinischen Gerätschaften in den Katheterlaboren ein Bild machen.