Ein Standort für einen weiteren Supermarkt in Poll, das Thema Mobilität und ein Mangel an Hospizplätzen beschäftigt die Bezirksvertretung Porz in ihrer kommenden Sitzung.
Zweiter Supermarkt für Poll?Porzer Bezirksvertretung diskutiert über Mobilität, Hospizplätze und Verkehr
Die Freude auf den Supermarkt am Poller Marktplatz ist im Veedel schon vor Fertigstellung und Eröffnung groß. Doch mit Blick auf die städtebaulichen Entwicklungen im Veedel und vor allem im Nachbarstadtteil Deutz am Deutzer Hafen stellt sich die Frage: Reicht ein neuer Supermarkt? Nein, findet die SPD in der Bezirksvertretung Porz. Deshalb will sie in die kommende Sitzung des Bezirksgremiums am Donnerstag, 30. November, einen Antrag einbringen, mit dem die Verwaltung beauftragt werden soll, „die Ansiedlung eines zweiten Vollversorger-Supermarkts in Poll aktiv voranzutreiben“. Eine Idee, die Ute Ahn gut findet.
„Der Bedarf ist vorhanden“, sagt die Vorsitzende des Poller Bürgervereins. Gerade für ältere Menschen, die in den Genossenschaftswohnungen im näheren Umfeld wohnen würden, wäre das von Vorteil. Als möglichen Standort haben die Sozialdemokraten eine Fläche ins Auge gefasst, die sich an der Bahnhaltestelle „Raiffeisenstraße“ gegenüber der ehemaligen Laukat-Wagenhalle befindet. Die Fläche sei bestens geeignet, um der Nachfrage nach fußläufigen Einkaufsmöglichkeiten Rechnung zu tragen. Dies sei gerade durch die Wohnbauprojekte und der damit verbundenen wachsenden Bevölkerung in Poll und Deutz wichtig, um noch mehr Autoverkehr in Poll zu vermeiden.
Wohnbauprojekt an der Haltestelle „Raiffeisenstraße“
Unverständlich finden die Sozialdemokraten auch, warum der Stadtverwaltung es nicht gelungen sei, mit dem Investor für das Grundstück der ehemaligen Laukat-Wagenhalle an der Siegburger Straße 275 eine Regelung zu treffen, dort einen Supermarkt anzusiedeln. Wie das Beispiel am Poller Marktplatz zeige, gebe es ja durchaus Möglichkeiten, Wohnungen und Supermarkt in einem Gebäude unterzubringen. Nun sind dort Wohngebäude mit rund 90 Wohnungen und einer Tiefgarage geplant.
Hier befürchtet die SPD, dass mit Beginn der Arbeiten, der Baustellenverkehr durch den Poller Ortskern oder die Nebenstraßen verläuft. Das soll unbedingt vermieden werden. Mit einem Antrag will die SPD in der kommenden Sitzung der Bezirksvertretung Porz erreichen, dass die Erschließung der Baustelle „konsequent über die Autobahn (Östliche Zubringerstraße) und die Straße Im Hasental, die in Höhe der Drehbrücke auf die Siegburger Straße mündet, abgewickelt werden muss“. Denn Schwerlastverkehr über die Siegburger Straße in Richtung Porz zur Anschlussstelle der A4 könnten der Poller Ortskern und das Geschäftszentrum nicht gebrauchen. Die Aus- und Belastung sei schon ohne den Baustellenverkehr hoch genug.
Zu wenig Hospizplätze in Köln-Porz
Diskutiert werden in der Sitzung der Bezirksvertretung am Donnerstag, 30. November, aber nicht nur Themen aus Poll. Im Porzer Rathaussaal, Friedrich-Ebert-Ufer 64-70 geht es auch um den Ausbau der palliativen Versorgungsstruktur in Porz sowie im Rechtsrheinischen allgemein. CDU und Grüne greifen hier den Wunsch der Bezirksarbeitsgemeinschaft Seniorenpolitik in Porz auf. Die sieht ein Versorgungsdefizit mit Hospizplätzen. Um Abhilfe zu schaffen, wollen CDU und Grüne die Mitglieder des Gesundheitsausschusses bitten, sich diesem Anliegen anzunehmen und die Verwaltung damit beauftragen, die Situation zu verbessern.
Auch wollen sich CDU und Grüne für eine bessere Mobilität im Stadtbezirk Porz einsetzen. Dazu haben sie einen gemeinsamen Antrag formuliert. Der enthält zehn Projekte. Neun von ihnen seien „teilweise schon seit Jahrzehnten in der Diskussion, mehrfach beschlossen und bis heute von einer Realisierung weit entfernt“. Das soll sich ändern. Zu den Projekten gehören unter anderem die Taktverdichtung auf der Linie 7 zwischen Zündorf und Deutzer Freiheit sowie die Planung der Verlängerung der Linie 7 in die andere Richtung bis in den Rhein-Sieg-Kreis.
Verbessert werden soll auch endlich die Situation auf dem Leinpfad am Rheinufer. Hier sollen die Planungen, den Fuß- und Radweg voneinander zu trennen, endlich umgesetzt werden. Als neuen Punkt listen CDU und Grüne das Radpendler-Routen-Netz Köln auf. Im Linksrheinischen sei eine Gürtelverbindung geplant, im Rechtsrheinischen nicht. Das sei nicht hinnehmbar, finden CDU und Grüne.