Erst neun Millionen Euro, nun bis zu weitere 14 Millionen Euro: Die Stadt gibt dem Krankenhaus Porz ein Darlehen. Das sagen die Beteiligten.
Teil eines SanierungsplansStadt Köln schießt weitere Millionen Euro in das Krankenhaus Porz
Das Krankenhaus Porz am Rhein erhält ein weiteres Darlehen von der Stadt Köln: Der Hauptausschuss des Stadtrates hat am Montag beschlossen, nach den ersten neun Millionen Euro nun weitere bis zu 14 Millionen Euro für die nächsten fünf Jahre bereitzustellen. Insgesamt geht es damit um 23 Millionen Euro, die Teil eines Sanierungsplanes sind. Das Darlehen ist besichert, ihm stehen Grundstücke des Krankenhauses gegenüber.
Im April drohte Zahlungsunfähigkeit
Im April hatte dem Krankenhaus die Zahlungsunfähigkeit gedroht, sie konnte erst durch die ersten Millionen der Stadt abgewendet werden. Laut Geschäftsbericht des Jahres 2021 verfügt das Krankenhaus über 420 Betten.
Das Krankenhaus gehörte früher zur eigenständigen Stadt Porz, bei der Eingemeindung wurde ihr von der Stadt Köln zugesagt, dass es erhalten bleiben soll. Deshalb sitzen Vertreter des Rates in den Gremien und die Stadt ist bei der Rettung involviert. Rein formal ist es eine gemeinnützige Gesellschaft mit beschränkter Haftung.
Krankenhaus Porz: Beiratsvorsitzende Henk-Hollstein ist zufrieden
Die Vorsitzende des Krankenhaus-Beirates, die Kölner CDU-Ratspolitikerin Anne Henk-Hollstein, sagte am Dienstag: „Wir sind sehr erfreut, dass Oberbürgermeisterin Henriette Reker und die Politik sich so deutlich hinter das Krankenhaus gestellt haben. Mit dem Beschluss wird die notwendige medizinische Versorgung der Menschen im Rechtsrheinischen sichergestellt, die auch über die Porzer Grenzen hinaus bekannt ist.“
Und Ralf Unna, Grünen-Ratsherr und Vorsitzender des Gesundheitsausschusses, sagte in seiner Funktion als Vorsitzender des Kuratoriums des Krankenhauses: „Das Haus ist wichtig für die Versorgung im Rechtsrheinischen. Es hat eine positive Fortführungsprognose und das Darlehen ist besichert.“ Vor dem Hauptausschuss hatten am Freitag Beirat und Kuratorium den Sanierungsplan inklusive des Darlehens verabschiedet.
Bis zum Jahr 2020 hatte das Krankenhaus viele Jahre Gewinne gemacht, doch im Jahr 2021 folgte ein Verlust von 3,32 Millionen Euro. Die Verantwortlichen gingen von rund 2,7 Millionen Euro Verlust allein durch die Corona-Pandemie für das Jahr 2021 aus.
Im Geschäftsbericht heißt es dazu: „Die Corona-Krise hat damit die wirtschaftliche Situation für unser Haus im Berichtsjahr deutlich belastet. Der Fachkräftemangel im Pflegebereich hat weiter dramatisch zugenommen.“ Das Darlehen der Stadt war an Bedingungen geknüpft, eine davon war eine neue Satzung.