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Stufen als HindernisPorzer setzt sich für barrierefreie Ohmstraße ein – Mitstreiter für Initiative gesucht

Lesezeit 3 Minuten
Klaus Stutzer macht sich für eine barrierefreie Ohmstraße stark und hat eine Initiative dafür gegründet.

Klaus Stutzer macht sich für eine barrierefreie Ohmstraße stark und hat eine Initiative dafür gegründet.

Die Ohmstraße soll barrierefrei werden, das fordert die Politik seit Jahren. Unterstützt wird das Vorhaben nun von einer Initiative.

Vier Stufen aus Stein sind Klaus Stutzer ein Dorn im Auge. Und das, obwohl sie für ihn nicht wirklich ein Hindernis darstellen. „Aber für andere“, sagt Stutzer. Für Menschen mit Rollatoren oder Kinderwagen sind die vier Stufen, die die Ohmstraße mit der Kaiserstraße verbinden, ein Problem. Deswegen macht sich Klaus Stutzer für eine barrierefreie Ohmstraße stark.

Mitstreiter für Initiative gesucht

Dafür hat er eine Initiative gegründet und sucht Mitstreiter. Jüngst hat er spontan eine Art Demo veranstaltet und dort nach eigenem Bekunden viel Zuspruch bekommen. Mehr als 100 Unterschriften von Menschen, die sich für eine barrierefreie Umgestaltung aussprechen, hat er gesammelt. „Da waren junge Menschen genauso dabei, wie ältere“, sagt Stutzer.

Er selbst wohnt ein paar hundert Meter weiter, bekommt aber seit Jahren mit, dass die Stufen für einige Menschen ein Hindernis sind. „Einige müssen dadurch einen Umweg auf dem Weg zur Bushaltestelle, aber vor allem dem Bahnhof Porz in Kauf nehmen“, sagt Klaus Stutzer. Der führt über den Weg an der Helmholtzstraße, Ecke Celsiusstraße.

BV Porz forderte schon 2016 einen barrierefreien Zugang

„Ich sehe den Notstand vieler Menschen und helfe ihnen, wo ich kann“, sagt Stutzer. Und damit meint er nicht nur mitanzupacken, wenn ein Kinderwagen die Treppen herunter oder hinauf getragen werden muss, sondern auch sich zu bemühen, dass sich an der Situation insgesamt etwas ändert.

Das wollen auch die Bezirksarbeitsgemeinschaft Seniorenpolitik und die Bezirksvertretung Porz. Letztere hat bereits 2016 einen barrierefreien Zugang gefordert. 2017 teilte die Verwaltung mit, dass eine Erstprüfung der Situation stattgefunden habe. „Es wird davon ausgegangen, dass aufgrund des großen Höhenunterschieds und der begrenzten Platzverhältnisse mit einem höheren Planungsaufwand zu rechnen ist.“

Auch damals war von personellen Engpässen die Rede. Eine Entwurfsplanung könne erst 2018 begonnen werden. Auf Nachfrage der Politik hieß es dann Ende 2018 seitens der Verwaltung: „Aufgrund der personellen Kapazitäten ist derzeit die weitere Planung nicht möglich.“

„Fehlende Priorität“ im Gegensatz zu anderen Baumaßnahmen

Klaus Stutzer versteht nicht, warum der Abgang nicht anders gestaltet wurde, als der Bahnhof vor Jahren neu gebaut und die Kaiserstraße wegen der Bushaltestellen umgebaut wurde. Was er ebenfalls nicht versteht: warum sich seit dem Beschluss der Bezirksvertretung nichts getan hat. „Das Argument der ‚fehlenden Priorität‘ im Gegensatz zu anderen Baumaßnahmen wurde bereits damals genannt und hat bis heute Bestand“, sagt er. Und das, obwohl die Bezirksvertretung Porz das Thema ebenfalls immer wieder auf die Agenda gehoben haben.

Zwischenzeitlich hatte die SPD eine kleine Lösung ins Spiel gebracht. Eine befahrbare Rampe sollte wenigstens ein wenig Abhilfe schaffen. CDU und Grüne hielten allerdings weiter an der großen Lösung eines barrierefreien Ausbaus fest. Dass die große Lösung weiter aus sich warten lässt, hatte wiederum die Verwaltung mitgeteilt. Bis zum Jahr 2025 werde sich an der Situation vor Ort nichts ändern. Eine Verbesserung der Situation sei zwar im Arbeitsprogramm der Verwaltung, doch wegen der „aktuellen Auslastung und der höheren Priorisierung anderer Projekte befindet es sich derzeit nicht in Bearbeitung“, hieß es von Verwaltungsseite.

Das wiederum hatte CDU und Grüne veranlasst, der im vorigen Jahr von der SPD erneut eingebrachten Notlösung zuzustimmen, um zumindest kurzfristig eine Verbesserung zu erzielen – unter der Prämisse, dass die große Lösung, der barrierefreie Ausbau, nicht aus den Augen verloren wird. Das will auch Klaus Stutzer nicht. Und er freut sich, dass viele Menschen aus der Physiker-Siedlung dies genauso sehen und seine Initiative unterstützen wollen.