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Mit Messgeräten gegen die RaserPorzer hoffen auf Vernunft der Autofahrer

Lesezeit 2 Minuten

Mitglieder der Bürgervereine und Sponsoren stellten das Tempo-Projekt vor.

  1. Messgeräte zeigen an Straßen des Bezirks das jeweilige Tempo an - Ermahnung statt Bestrafung

Porz – Geschwindigkeitsblitzer lösen bei den meisten Autofahrern statt Einsicht und Verständnis eher Trotz und Wut aus. Der Strafe folgt so oft keine Verhaltensänderung. Um Porzer Autofahrer anders zur Vernunft zu bringen, haben sich sämtliche Porzer und Poller Vereine für das Projekt „Porz hat sein Tempo im Griff“ zusammengetan.

Die Geschwindigkeit auf Porzer Straßen soll nach dem Willen der Bürgervereine gesenkt werden.

Es geht darum, die Autofahrer nicht zu bestrafen, wenn sie die vorgegebene Geschwindigkeit überschreiten, sondern sie dazu zu animieren, sich freiwillig an diese zu halten. Die Vereine haben deshalb die Anschaffung von mobilen Geschwindigkeitsmessern in Porz initiiert. Es wird nicht geblitzt, aber den den Autofahrern auf einer Tafel angezeigt, wie schnell sie unterwegs sind - gefolgt von einem lächelnden oder traurigen Smiley, je nachdem ob die vorgeschriebene Geschwindigkeit eingehalten oder überschritten ist.

Seit gut zwei Jahren setzen sich die Vereine für solche Geräte ein und erhielten in diesem Jahr vom Amt für Straßen und Verkehrstechnik die Duldungsgenehmigung für 26 Standorte - jeweils zwei Standorte in jedem Porzer Ortsteil. Insgesamt drei Geräte werden nun alle vier Wochen den Standort wechseln, um so in jedem Veedel wirksam zu sein. „Wir erhoffen uns von dem Projekt eine erhöhte Verkehrssicherheit“, sagt Simin Fakhim Haschemi vom Urbacher Bürgerverein. Momentan stehen die Geräte vor dem Johanniterhaus in Porz, in Libur und in Wahnheide. „Porz hat sein Tempo im Griff“ ist auf mehrere Jahre angelegt. Die Kosten für das Projekt - 9000 Euro - konnten die Bürgervereine komplett durch Sponsoren decken. Dies sind die in Porz tätigen Unternehmen Dachser, der Flughafen Köln-Bonn, das Krankenhaus Porz am Rhein, das Möbelhaus Porta, das Augenzentrum Porz, die Axa-Niederlassung Peter Krey, Optic Jahn und die Sicherheitstechnikfirma Sectec.

Lob für die Bürgervereine

Schirmherr des Projekts ist der Förderkreis Rechtsrheinisches Köln, der sich für die Vernetzung der Stadtteile einsetzt. „Wir von der Porzer SPD finden die Aktion gut“, sagte Lutz Tempel, SPD-Bezirksvertreter. „Es ist schön, wenn die Bürgervereine aktiv werden und unsere Arbeit im Bezirk unterstützen.“ Werner Marx, Fraktionsvorsitzender der Porzer CDU, begrüßt das Projekt grundsätzlich. Es sei im Übrigen auch eine Forderung der Politik gewesen, die jedoch an verwaltungstechnischen Gründen scheiterte.