Wahn – Freudestrahlend sitzt die vierjährige Alana auf dem Rücken des Pferdes. Mit ihrem Fahrradhelm auf dem Kopf schautesie sich begeistert um und hält sich dabei am Widerrist von „Medanja“ fest. Die braune Stute steht gelassen im Hof des Reitercorps St. Sebastianus und lässt das Mädchen auf ihrem Rücken gewähren.

Genau diese Begegnungen zwischen Mensch und Tier sind das Ziel, das die Mitglieder des Reitercorps mit ihrem Tag der Offenen Tür erreichen wollen. „Wir möchten unseren Nachbarn den Reitstall näher bringen“, sagt Sabine Windmüller, die erste Vorsitzende des Reitvereins. „Viele wissen gar nicht, was sie hier in ihrer Nähe noch alles entdecken können. Und dabei haben wir so eine tolle Anlage.“ Anders als viele andere Ställe wird das Reitercorps ausschließlich von ehrenamtlichen Pferdefreunden geleitet. Deshalb müssen auch alle helfen. Da gilt für Tage der offenen Tür ebenso wie etwa für die Instandhaltung.

Verantwortung gegenüber dem Tier

Rund 180 Mitglieder zählt der Verein und die freuen sich über die vielen Besucher, die den Weg zur Reitanlage fanden. „Wir möchten, dass sich die Menschen mehr mit den Tieren beschäftigen. Sie einmal streicheln und merken, wie sich so ein Pferd anfühlt.“ Dabei spielt der Spaß, aber auch die Verantwortung gegenüber dem Tier eine große Rolle. Im Wald bemerke sie immer wieder kleine Kinder, die schreiend auf sie und ihr Pferd zurennen würden, weil sie nicht wüssten, wie das Tier reagiert, beschreibt Windmüller ihre Erfahrungen. Deshalb solle den Besuchern auch nahegebracht werden, wie man sich gegenüber Pferden verhalte. „Wenn Kinder kreischend um ein Pferd herumlaufen, kann das ganz schnell gefährlich werden – für Tier, Reiter und Kind.“

Dass Reiten auch viel Spaß machen kann, wollen am Tag der offenen Tür viele Familien testen. So auch der Poller Axel Wellendorf, der mit seiner Frau Emma und seinen Kindern Alana und Cian die Reitanlage besucht. „Die Kleinen waren schon nach dem Aufstehen total aufgeregt, dass es heute zu den Pferden geht“, so Wellendorf. „Wir wollen einfach mal den Stall entdecken und die Kinder aufs Pferd setzen.“